642 Die Herbstschlachten gegen die Italiener Am 15. September beim Morgengrauen entbrannte die Schlacht von neuem. Wieder lag auf vielen Teilen der Abwehrfront vom Rombon bis zur Wippach schweres Geschütz- und Minenwerferfeuer. Auf der Ka^st- hochfläche schwoll das Feuer im Laufe des Tages zu bisher unerhörter Stärke an. Erzherzog Joseph nennt den 15. September in seinen Erinne¬ rungen *) einen der allerschwersten Tage in diesem Kriege. Zunächst nahmen die beim k. u. k. VII. Korps eingeleiteten Gegen¬ angriffe zur Wiedergewinnung der am Vortage verlorenen Stellungs¬ teile einen günstigen Verlauf. Der von der 17. ID. den Rücken gegen Nad logem entlang angesetzte Angriff zweier Bataillone gewann ebenso wie jener von drei Bataillonen der 28. ID. östlich Oppacchiasella in den Vormittagsstunden Raum; an der letztgenannten Stelle gelangten die umstrittenen Stellungen bis auf ein kurzes Grabenstück wieder in den Besitz der öst.-umg. Truppen. Schon in den Mittagsstunden brachte aber das mit voller Wucht einsetzende Vernichtungsfeuer der Italiener die kaum gefestigte Front des VII. Korps neuerlich ins Schwanken. Mit wenig Glück focht am 15. September nachmittags die k.u. k. 17. Division. Schon um 2h war auf Nad logem der wuchtige Stoß einer italienischen Brigade losgebrochen, der zwar im Feuer der Abwehr¬ artillerie stecken blieb, jedoch den Schwung des im Gange gewesenen Gegenangriffes vor Erreichung seines Zieles völlig lähmte. Er sollte, unterstützt durch zwei Bataillone der Korpsreserve, fortgesetzt werden. GM. Ströher beabsichtigte, dessen Ausführung bei Morgengrauen des folgenden Tages ins Werk zu setzen; die noch am Nachmittage begin¬ nenden Kämpfe durchkreuzten jedoch diese Absicht. Das italienische XI. Korpskmdo. hatte für die Fortführung des Angriffes zwischen der Wippach und Lokvica Teile der 49. ID. heran¬ gezogen. So stürmten nach 4h nachm. drei Brigaden gegen diesen Front¬ teil an. Die Mitte der k. u.k. 17. ID. auf den Nordhängen von Nad logem erwehrte sich dreier Angriffe, die im Feuer unter schwersten Verlusten des Feindes zusammenbrachen. An beiden Flügeln dieser Division hin¬ gegen konnte der Feind Erfolge verzeichnen. Im Wippachtale fielen die von einem Bataillon verteidigten Tal¬ stellungen und die Kirchenhöhe von S. Grado di Merna in die Hände der italienischen Grenadiere. Auf dem Kamme östlich von Nad logem drangen die Italiener in die neue Rückhaltstellung ein, wurden jedoch spät abends durch einen Gegenstoß des IR. 43 hinausgeworfen. 1) FM. Erzherzog Joseph, Der Weltkrieg, wie ich ihn sah (in ungari¬ scher Sprache, Budapest 1928), III, 572.