304 Der Feldzug in Siebenbürgen Am Vorabend der Schlacht standen die Gegner einander in unge¬ fähr gleicher Stärke gegenüber: 35 Bataillone der Verbündeten zu 500 bis 600 Gewehren gegen 25 Bataillone der Rumänen auf vollem Stand. An Artillerie war die Streitmacht Falkenhayns aber weit über¬ legen. Den 54 Batterien, darunter allein drei 21 cm-Mörserbatterien, konnten die Rumänen bloß 16 Batterien gegenüberstellen, hiebei nur zwei 12 cm-Haubitzbatterien !). Die zwei ersten (26. und 27. September) Ein herrlicher Herbsttag war der 26. September, an dem vom frühesten Morgen an die Granaten der Verbündeten in die rumänischen Gräben einschlugen und dem Angriffe die Wege ebneten. Die 187. ID. entriß nach hartnäckigen Kämpfen dem Feinde die Orte Guraro und Poplaka. Auf den Höhen südlich davon und auf dem Vaiare klammerte sich der linke Flügel der rumänischen 23. ID. aber noch fest. Die 51. HID., GM. Tanárky, die sich schon während der Nacht auf das süd¬ liche Cibinufer vorgeschoben hatte, drang bis auf den 'Nordhang der östlich von Poplaka sich erhebenden Kuppe vor und setzte sich mit dem Ostflügel vor den rumänischen Stellungen fest. Ein weiterer Erfolg blieb ihr versagt. Die 76. RD., GLt. v. Elstermann, rückte samt zwei ihr zugewiesenen Honvédbataillonen über den Gregoriberg vor. Sie hatte nachmittags einen aus Schellenberg vorbrechenden rumänischen Gegen¬ angriff abzuwehren und stand am Abend an der Straße, die von Her¬ mannstadt nach Osten führt2). Vom Kavalleriekorps Schmettow durchfurteten die deutsche 3. KD. und zwei Schwadronen der k. u. k. 7. KBrig. bei Kercz den Alt. Die Masse schwenkte nach Westen auf und stieß bei Porumbacu d. j. auf den Feind, indes ein Regiment bei Vistea d. j. gegen rumänische Reiterei nach Osten hin sicherte. Dem Alpenkorps, von dem ein Bataillon schon um Mitternacht gegen den Ort Rotenturm abgestiegen war, glückte es an mehreren 1) O r 11 e p p, Die Kämpfe bei Hermannstadt im Lichte rumänischer und eng¬ lischer Militärliteratur (Wissen und Wehr, Berlin, Jhrg. 1930, 167 ff.). 2) Eis ter mann, Die 76. Reserve-Division in den Schlachten bei Hermann¬ stadt und am Geisterwald (25./9.—5./10. 1916) (Nachrichtenblatt der 76. Reserve- Division, Heft Nr. 14—15, Hanau 1927, 23).