Vordringen der Bulgaren nach Griechisch-Mazedonien 271 Die ersten Ereignisse in der Dobrudscha (1. bis 9. September) Hiezu Beilage 2 9 des IV. und Beilagen 9 und 11 des V. Bandes Die Kriegserklärung Bulgariens Mittlerweile waren, von den Mittelmächten mit Spannung erwartet, die Ereignisse auch an der bulgarisch-rumänischen Front endlich in Fluß gekommen. Auf dem Balkan war den Ententemächten und ihrem neuen rumä¬ nischen Verbündeten noch vor der Kriegserklärung Rumäniens das Kon¬ zept dadurch verdorben worden, daß die Bulgaren der in der Bukarester Militärkonvention vom 17. August den Rumänen zugesicherten Offensive der Orientarmee zuvorkamen. Denn die Bulgaren waren am 18. August mit den beiden Flügeln der mazedonischen Front selbst zum Angriff geschritten. Anlaß hiefür war der schon im Frühsommer rege gewor¬ dene Wunsch, den rechten Flügel bis über Florina und den linken bis auf die Nordhänge der Strumaebene vorzutragen (Bd. IV, S.714), um einerseits eine günstigere Verteidigungsfront, andererseits in Kavala einen besseren Hafen als Dedeagac zu gewinnen. Der Offensive war damals von der DOHL. nicht zugestimmt worden, um den Griechen nicht Anlaß zum Abschwenken ins Ententelager zu geben. Als die West¬ mächte aber am 21. Juni durch Drohung mit einer Landung bei Athen die Demobilisierung des ihnen im Wege stehenden Griechenheeres er¬ zwungen hatten, gab Falkenhayn, da jetzt die Gefahr eines unbeabsich¬ tigten Zusammenstoßes mit den Hellenen vermindert war, den Bulgaren den Angriff frei1). Die am 18. August begonnene Offensive der Bulgaren hatte Erfolg. Florina wurde schon am ersten Tage erobert. Dann hemmte ein serbi¬ scher Gegenschlag das weitere Vordringen. Bis zum Monatsende hatte die bulgarische 1. Armee nach stellenweise heftigen und wechselvollen Kämpfen eine Stellung bezogen, die sich von Korea zum Nordende des Ostrovosees hinzog. Die 2. Bulgarenarmee hatte bei ihrer Vorrückung bis an den Tahinosee nur schwache englische Sicherungen zu vertreiben. Das im Vorrückungsraume stehende griechische IV. Korps leistete keinen Widerstand. Es ließ sich in Drama am 10. September kampflos ent¬ waffnen und wurde nach Görlitz in der Lausitz abgeschoben. Dieses i) Falkenhayn, Heeresleitung, 217, 239. — Lärche r, 149.