4 Zeit liegen, und zwar: Millen drinnen das Süll Freising und Kloster Moosburg, weiter am nördlichen Rande die Klöster Weltenburg, Münchs- münster, am südwestlichem Rande Chiemsee und vielleicht auch das Domstift zu Salzburg (durch Gars a. Inn), das ja auch auf eine sehr alte Geschichte im Brauwesen zurücksieht. Von diesen sind die Klöster Weltenburg, Münchsmünster und Chiemsee durch Schenkungen zu keinem größeren Besiß im heutigen Oesterreich gelangt. Die Faganagründung Moosburg hatte weit vor geschobenen Besiß im mittleren Niederösterreich, in Hohenburg a. D. bis um 895, welcher um diese Zeit an Freising überging. Aber unter Bischof Dracholf von Freising (907 bis 926) wird es bereits um 908 nur mehr eine Abbatiola genannt. Einzig und allein das Hochstift Freising vermehrte nicht nur durch großzügige Schenkungen der großen Geschlechter seinen altbayrischen Besiß in der näheren und weiteren Umgebung selbst, sondern gewann vor allem auch großen Besiß in den heutigen österreichischen Ländern und war — in mitten des alten Hopfenbaugebietes gelegen und selbst größter Besißer in Hopfengärten — damit von allem Anfänge vor bestimmt, eine besondere Rolle in der Verbreitung des Hopfenbaues und damit auch des Brauwesens in der altbayrischen Ostmark zu spie len. Und so finden wir heute in den Urkunden und Urbarien Freisings die ältesten urkundlichen Belege für den Hopfenbau und das Brau wesen in diesen Ländern. Jeden, welcher für Landwirtschaftsgeschichte einiges Verständnis besißt, mutet es darum wie ein Wahrzeichen aus stolzer Vergangenheit an, daß der Hopfenbau und das Brauwesen in F re i s i n g seit den ältesten Anfängen bayrischer Geschichte seine be sondere Pflegestätte hatte, von dieser Pflegestätte seinen Zug gegen Osten antrat und daß heute an der gleichen Stelle in Weihenstephan- Freising die weitbekannte Hochschule für Brauerei noch ihren Siß hat. 2. Kurzer Abriß über den Besißerwerb des Hochstiftes Freising in Alt- bayern und in der Ostmark bis 1100. Um 719 ließ der Heilige Korbinian eine Cellula an das Oratorium St. Stephani auf dem Tetmons anschließen, auf welchem Berge heute der Dom und das Stift stehen. Schon unter den ersten Bischöfen Josef (749—64), Aribo (764—84), Atto (784—810), Hitto (810—35) nimmt der klösterliche Besiß durch die großen Schenkungen der Fagana- und Huosisippe, sowie des herzoglichen Hauses in der näheren und weiteren Umgebung außerordentlich zu. Diese großen Schenkungen werden da durch'erklärt, daß die beiden ersten Bischöfe selbst aus der Faganasippe stammten, daß der Huosigründung, dem Kloster Scharniß-Schlehdorf (763, 769) als einer der ersten Aebte Atto selbst, wahrscheinlich auch ein Huosier, Vorstand und daß er später, als Bischof von Freising, dieses Kloster und das von ihm erbaute Kloster Innichen in Südtirol dem Hoch stifte übergab. Neben dem einheimischen Herzogshaus bedachten in den späteren Jahrhunderten die deutschen Kaiser mit reichen Widmun gen das Stift. Es ist hier nicht der Plaß auf Einzelheiten näher einzu gehen, wir wollen uns nur mit den wichtigsten Besißungen des alten Hoch stiftes im alten Oesterreich näher beschäftigen, soweit uns Nachrichten über den Hopfenbau und das Brauwesen überliefert werden. Zu die