Orsova und Rjahovo 251 als „Almas" nur mit zwei 7 cm und zwei H7 nun Schnellfeuer¬ kanonen und einigen Maschinengewehren ausgerüstet war. Die Rumänen, die jedenfalls in der k. u. k. Donauflottille eine leichte und sichere Beute erhofften, dürften durch diese angriffsweise Ein¬ leitung des Krieges seitens der Donauflottille schon nachdenklicher gestimmt worden sein. Aber es sollte noch ganz anders kommen! II. DieZerstörung der rumänischen Kriegsbrücke bei Rjahovo. Am \. Oktober Mt) morgens erhielt das Donauflottillenkom¬ mando im Kanal von Belene folgende Meldung des der Donau¬ flottille zugeteilten Landgruppenkommandanten in Ruftschuk, chaupt- mann Kellner: „lseute 1 Uhr früh übersetzte bei Rjahovo der Feind mit drei Kompagnien die Donau. Zwei schwere Feldhaubitzen und zwei 9 em-Feldgeschütze dorthin abmarschiert." Diese Meldung ver¬ ursachte keine besondere Aufregung, da die Garnison Ruftschuk ge¬ nügen mußte, um die Eindringlinge zu verjagen; mittags folgte jedoch eine Meldung des vorgesetzten deutschen Generalkommandos, wonach bereits 6 rumänische Bataillone den Übergang bei Rjahovo beendet hatten und im Begriffe standen, eine Pontonbrücke zu schlagen. „Ein entsprechender Teil der Donauflottille ist zur Zer¬ störung dieser Brücke einzusetzen!" Das klang schon bedeutend ernster, da man 65 km von der Überschiffungsstelle entfernt war und an¬ nehmen mußte, daß sich die Rumänen gegen Überraschungen vom Flusse aus entsprechend gesichert hatten. Fregattenkapitän Masjon erhielt Befehl, die vedetten-(vor- poften-)Division (vier große Patrouillenboote) und die III. Monitor¬ gruppe so bereitzustellen, daß diese womöglich überraschend beim Morgengrauen am Kampfplatze eintreffen konnten. Zur Sicherung gegen Minen war ihm die Flußminenabteilung zugeteilt. Um 7 Uhr abends war die Minensuch- und Aufklärungsgruppe bereits ausgelaufen, als ein solches Unwetter mit Regen und Sturm bei vollständiger Finsternis einsetzte, daß die Patrouillenboote sich während der Fahrt verloren, eines auf eine Sandbank auffuhr und nur mit Mühe loskommen konnte und das erste Ziel, die Insel Lelek, erst um l Uhr 50 nachts erreicht wurde. Die schweren Monitoren, die um 9 Uhr abends folgen sollten, konnten erst um 2 Uhr früh des 2. Oktober Belene verlassen und mußten jede Sicherungsmaßnahme unterlassen, um möglichst rasch Lelek zu erreichen, was um 6 Uhr früh gelang. Mittlerweile hatten die übergegangenen Feindestruppen die Stärke einer Division erreicht und sollten sich nach Kundschafter- nachricht mit der Absicht tragen, gegen Tutrakan vorzustoßen und der Armee Mackensen, die siegreich in die Dobrudscha vordrang,