Die österreichischen weißen Dragoner im Kelter- gesecht bei Jaroslawice am 21. August 1914. Von Generalmajor d. R. Alfred Brosch von Fohraheim in den Jahren 1914—1917 Kommandant des k. u. 1. Dragoner-Regiments Nr. 15?) (7\rtt 3\. Juli gab es auch für uns f5er Dragoner „Rorps- alarm": die drei an der russischen Grenze befindlichen k. undk. Korps, und zwar das I. in Westgalizien, das X. in Mittelgalizien und das XI. in Mstgalizien und der Bukowina, wurden in einen Zustand erhöhter Kriegsbereitschaft versetzt, auch wurden zweck¬ dienliche Truppenverschiebungen vorgenommen; denn die ungewisse, aber immerhin vorauszusehende Haltung Rußlands im Konflikte Österreich-Ungarns mit Serbien zwang die Heeresleitung zu diesen Maßnahmen, welche die Einleitung der Mobilisierung und des strategischen Aufmarsches bildeten. Nach einem langen Zeitraum politischer Hochspannung waren die Würfel endlich gefallen: die Gegensätze, die seit Jahrzehnten zwischen der Donaumonarchie und dem Lande der Moskowiter be¬ standen und zu vielen mißlichen Auswirkungen geführt hatten, sollten anscheinend mit der Waffe ausgetragen werden. Am 6. August erfolgte denn auch von unserer Seite die Kriegserklärung an das riesenhafte Zarenreich, das trotz seiner gewaltigen Macht eigentlich — auf sich allein angewiesen — noch nie einen Krieg gewonnen hatte. Ein aufrichtiger, tiefgehender Haß gegen die Russen erfüllte uns nicht; vielleicht lebte die „Heilige Allianz" von einst noch in uns fort oder auch der Wunsch, sie erneuert zu sehen. Doch wir hielten uns fernab von den Fragen der hohen Politik, für uns gab es nur die unbedingt zu erfüllende Soldaten¬ pflicht: Mit Gottes Hilfe Kaiser und Vaterland zu schützen und zu schirmen. So flammte eine begeisterte Kampfesstimmung jäh auf, als unser Allerhöchster Kriegsherr uns zum Waffengange aufrief. Und Freude und Genugtuung erfüllte uns, daß wir mit Deutschlands sieghaftem Heer den Krieg gegen Rußland führen sollten. Im übrigen glaubten wir damals noch an einen nur kurzen siegreichen l) Hiit Benützung einer von Gberst a. D. Egon Frh. v. Waldstätten verfaßten kriegsgeschichtlichcn Studie „Der Kavalleriekampf beiJaroslarvice, am 21.August