I25 154 Graf Szôgyény an Grafen Berchtold Telegramm Nr. 398 Berlin, den 6. August 1914 Aufg. 12 Uhr 25 M. a. m. Eingetr. 9 Uhr a* m- Chiffre — Streng geheim Soeben 10 Uhr heute abends telephonischen Auftrag samt Be¬ gründung des Grafen Forgách bei Herrn von Stumm (da Staats¬ sekretär und Unterstaatssekretär nicht im Auswärtigen Amte) aus¬ geführt. Stumm versprach mir, meine Ausführungen noch heute abends Herrn von Jagow und Herrn Zimmermann mitzuteilen. Herr von Stumm nahm meine Erklärungen und Explikationen, betreffend Verzögerung unserer Kriegserklärung an Frankreich und England, selbstverständlich ohne Enthusiasmus, aber doch unseren Standpunkt würdigend, entgegen. IS5 Graf Berchtold an Grafen Mensdorff in London Telegramm Nr. 223 W i en , den 6. August 1914 ChifFr. i Uhr 30 M. p. m. Chiffre Telegramm vom 4. 1. M., Nr. 147, erhalten1. Euer Exzellenz wollen Sir E.. Grey versichern, daß wir keines¬ falls ohne vorhergehende formelle Kriegserklärung Feindseligkeiten gegen England eröffnen würden, aber auch erwarteten, daß England uns gegenüber ein analoges Verhalten beobachten und keine hostilen Akte gegen uns unternehmen werde, bevor der formelle Kriegs¬ zustand eingetreten ist. *56 Graf Mensdorff an Grafen Berchtold Bericht Nr. 37, A—B London, den 6. August 1914 Vorgestern nachmittags — also einige Stunden vor der Kriegs¬ erklärung an Deutschland — hatte ich Sir Edward Grey gesprochen (meine Telegramme Nr. 147 und 148 vom 4. 1. M.2), der mir sagte: 1 Siehe III, Nr. 131. 2 Siehe III, Nr. 131 und 132.