— 514 — Die Höhe 1476 war somit ein und eine halbe Stunde im Besitze der Gruppe gewesen, konnte aber von der stark zusammengeschmolzenen Schar wegen der schwe- ren Verluste und ohne Reserven nicht länger gegen die Übermacht gehalten werden. Eine bereitgestellte stärkere Kraft von etwa 2 Bataillonen hätte den schönen An- sangsersolg nicht nur erhalten, sondern zu durchgreifender Auswirkung gegen Berretta und A s o l o n e bringen können. Wohl erhielt eine Kompagnie des als Brigadereserve fungierenden 1. Feldbataillons (die 3. Feldkompagnie Ober¬ leutnant i. d. Res. Ecker) um 3 Uhr 15 nachmittags den Befehl, zur Gruppe K l o m s e r abzugehen, doch konnte sie nicht rechtzeitig eintreffen, da zum Marsche vom B o n a t o - Rücken ins Val Cesilla eine und eine halbe Stunde nötig waren und außerdem die Kompagnie infolge feindlichen Sperrfeuers, das über dem Lagerplatz der Brigadereserve lag, erst um 4 Uhr 30 nachmittags abmarschieren konnte. Um 6 Uhr 30 nachmittags bei der Gruppe K l o m s e r eingetroffen löste sie die Reste der 1/3 TJR. und 13/59 in ihren alten Stellungen ab. Das Verhalten der beiden Angriffskompagnien war hervorragend tapfer und kaltblütig. Auf ihnen ruhte die ganze Schwere des Kampfes, die Maschinen- gewehre kamen nicht zur Geltung. Der Gefechtsbericht des Hauptmann Klo ms er hob unter anderem besonders die Umsicht, die Initiative und die Schneid des Kommandanten der 1/3 TJR., des Oberleutnant Netrwal hervor- der infolge seiner schweren Verwundung nicht mehr zurückgebracht werden konnte und in Gefangenschaft geriet. Verluste der 1/3 TJR.: 71 Mann; soweit feststellbar waren davon 3 tot, 14 verwundet, 24 vermißt. Unter den Verwundeten war auch Leutnant i. d. Res. S t r i e g l und Kadett- aspirant Goldbacher. Verluste der 13/59: 1 tot, 16 verwundet, 23 vermißt. Verluste der MGK. 4/59: 1 tot, 8 verwundet, 3 vermißt. Von der 13/59 kehrten nur Stabsfeldwebel Mayer mit 10 Mann, von der 1/3 TJR. 12 Jäger zurück. Leutnant i. d. R. N o w i k übernahm das Kommando der 1. Feldkompagnie. 1 Offizier und 30 Mann der Italiener wurden gefangen. Die blutigen Verluste beim Gegner waren bei der Heftigkeit und Hartnäckigkeit des Kampfes gleichfalls sehr groß. Die Leistungen der beiden Kompagnien wurden durch folgende Belobung des Edelweißdivisionskommandos besonders gewürdigt: 216. Jnfanteriebrigadekommando op. Nr. 58/6. Telefondepesche der Edelweißdivision. „Beim Angriffe am 26. November gegen Höhe 1476 haben sich besonders je eine Kom¬ pagnie des JR. 59 und 3. TJR. unter Kommando des Hauptmann Klomser des JR. I® ausgezeichnet. Im schneidigen Anstürme bemächtigten sie sich der Höhen, im blutigen Handgemenge¬ suchten sie sich gegen die gewaltige Übermacht der Feinde zu behaupten, bis ihre schwache Kraft aufgebraucht war. Ich spreche diesen Heldenkompagnien und ihren Führern meine vollste Anerkennung und meine Bewunderung, sowie meinen wärmsten Dank im Namen des allerhöchsten Dienstes aus." Gm. v. Wieden. h) In der Stellung im Val Cesilla und auf Col della Berretta vom 28. November bis 5. Dezember; Ablösung. Am Nachmittage des 28. November wurde über Befehl des Brigade^ kommandos die Gruppe Hauptmann Klomser im Val Cesilla abgelöst.. Hiezu hatte das 1. Feldbataillonskommando (Hauptmann S ch e m s i l) mit Stab