— 439 — 1.) Besetzung des Abschnittes. Die Erholuugszeit in Trient neigte sich dem Ende zu. Schon am 25. Februar war das Befehlsschreiben des Kaiserjäger-Divisionskommandos (op. Nr. 293/3) ein¬ getroffen, welches die Ablösung des am B o r r'o l a - Passe befindlichen 4. TIN. durch das 3. TIN. anordnete. Der Abmarsch von Trient erfolgte bataillonsweise ab 1. März. Es übernahm das 4. Feldbataillon (Obstl. Otto Fürst zu W i u d i s ch g r ä tz) mit drei Feldkompagnien die Sektion 14 bis einschließlich 17, das 2. Feldbataillon^) (Major G j u r i c i c) mit zwei Feldkompagnien und einer Feldkompagnie des 1. Feldbataillons die Sektionen 18 bis 21 (einschließlich), das 1. Feldbataillon^) (Major S ch w a b i k) mit drei Feldkompagnien die Sektionen 22 und 23, die jedoch in den Abschnitt C o st o n zur 2. Kaiferjngerbrigade gehörten. Die Ablösung war am 6. März beendet.^) Der B o r c o l a - Abschnitt bildete schon durch seine Lage und durch die Linienführung der Kampfgräben eine sehr starke Verteidigungsstellung. Mit Aus- nähme der Talsektion (Sektion 19) verliefen die Stellungen fast durchwegs an Steilabstürzen, die als Angriffsgelände höchstens für Patrouillen in Betracht kommen konnten. Ein vom Gegner großangelegter Angriff gegen den B o r c o l a - Abschnitt hätte nur durch einen Durchstoß im Tale (Sattel) oder mit einem gleichzeitigen Angriff auf die beiderseitigen Flügelstellungen am Monte P a s n b i o und M a j o Erfolg haben können. Da das vielfach stark zerschnittene Gelände eine große Anzahl sichttoter Räume ergab, mußte, um eine ungesehene Annäherung von feindlichen Patrouillen zu verhindern, ein genauer Beobachtungsdienst durch Aufstellung zahlreicher Posten organisiert werden. Vor der Sektion 17 verlief eine „Vorstellung", die früher in feindlichem Besitze war und im Sommer 1916 durch einen kühnen und gelungenen Handstreich von Abteilungen des 4. TJR. den Italienern entrissen wurde. Damit hörte die unausgesetzte Beunruhigung der Sektion 17 und 18 durch den Gegner auf. Der Vorteil des Besitzes dieser Stellung erwies sich so groß, daß sie auch im Winter trotz der außerordentlich schwierigen Zuschubs- und Verkehrsverhältnisse nicht geräumt wurde. Hiebei mußte der Nachteil in Kauf genommen werden, daß die von allen Seiten eingesehene Kampfanlage von den kavernierten feindlichen Batterien aus Monte Pruche und Ometta mit schwerer Artillerie oft und wirksam beschossen wurde. Die Lage und die Sichtverhältnisse der „Vorstellung" gestatteten den Verkehr von und zu ihr nur bei Nacht. Ihre exponierte Lage machte es notwendig, sie mit Munition und Verpflegung besonders ausgiebig auszustatten, um zu Zeiten heftiger 1) Das 2. Feldbataillon führte ab 3. März bis 28. März Major G j u r i c i c, bis 25. Juli Major Fleischner, bis 31. August Hauptmann Schemfil. 2) Das 1. Feldbataillon führte ab 2. Februar Major Schwabik, ab 12. März Major Bering er, ab 5. Mai Hauptmann Mazorana, ab 24. Juni Hauptmann V. Zalay. 3) Kommandant der Sektion 14 uud 15: Oberleutnant i. d. Res. Fischer, der Sektion 16 uud 17: Oberleutnant Alb recht; Kommandant der Vorstellung: Oberleutnant i. d. Res. Schorm; Kommandant der Sektion 19: Oberleutnant i. d. Res. Fried, der Sektion 20: Oberleuluant i. d. Res. Augenseld, der Sektion 21: Oberleutnant i. d. Res. Dr. Roth.