— 365 — Die Gesamtverluste waren wegen der durch ben Nebel geschaffenen ungün¬ stigen Gefechtsverhältnisse und der tapferen Gegenwehr der Alpini erheblich. Sie betrugen: Offiziere und Offiziersaspiranten: 4 tot, 7 verwundet,*) Mannschaft: 56 tot, 136 verwundet und 21 vermißt. Als beim Morgengrauen des nächsten Tages (21. Mai) die Lage besser über- blickt werden konnte, bezogen die Bataillone eine günstigere, mehr vorwärts- gelegene Stellung in der Linie P i a n P e l l u c c o — Monte Mesole. Die bereits vor 2 Tagen bestimmten Nachrichtendetachements wurden abgesendet und erreichten den Seluggio (Kadett i. d. Res. Olbrich mit 40 Mann den 13. Feldkompagnie) und den Tormeno. (2. Feldkompagnie Oberleutnant Dr. Roth.) Bei der Absuchung des Gefechtsfeldes wurde nachträglich noch eine größere Anzahl italienischer Geschütze festgestellt. Drei 24 cm Mörser waren auf der östlichen Seite des Sattels zwischen Monte T o r a r o und C i m a Valbona, vier 15 cm Haubitzen auf der Rück- fallskuppe etwa 800 Schritte östlich des Monte Toraro, drei 15 cm Haubitzen am Osthange der C i m a V a l b o n a, eine auf dieser selbst aufgestellt gewesen. 6.) Verwendung als Korps- und Divisionsreserve vom 21. Mai bis 14. Juni. Vom 11. Armeekommando wurde zur Gruppierung zum weiteren Angriffe und zur Heranziehung der schweren Artillerie eine Operationspause angeordnet, die aber auch zur Sammlung und Bergung der im eroberten Gebiete in großer Zahl herumliegenden Beute ausgenützt werden sollte. In Anbetracht der notwendigen Erholung wurde das Regiment vom 4. TJR. abgelöst, welch letzteres nunmehr bei der Fortsetzung des Angriffes die Angriffs- gruppe der 58. Gebirgsbrigade bildete. Das Regiment bezog als Korpsreserve in der Mulde zwischen Höhe 1804, C o st o n und C o st o n d' Arsier o ein Lager.**) Bei Wiederbeginn des allgemeinen Angriffes gingen die Truppen der 11. Armee überall erfolgreich von Abschnitt zu Abschnitt vor. Am 25. Mai hatte *) Offiziersverluste am 20. Mai: Gefallen: Fähnrich i. d. Res. K u st, Stadler und Salaberger, Kadettaspirant Pospischil. Verwundet: Oberleutnant Stirn ort, Fähn¬ rich i. d. Res. Alt, Benz, Müller, Eberl und Skntsch, ferners Kadettaspirant Balze r. Bei Versorgung der Verwundeten wahrend der letzten Gefechtstage hatten sich die Ärzte und das Sauitätspersoual durch Aufopferung und Tapferkeit in ihrem schweren Dienst be- sondere Verdienste erworben und zwar Regimentsarzt i. d. Res. Dr. Rößler Fritz, Assistenz- arzt i. d. Res. Dr. Eppstein Heinrich, Sanitätskadett i. d. Res. Michaeler Walter, Assistenzarzt i. d. Res. Dr. Giesing er Oskar, die Sanitätskadetten i. d. Res. Zelenka Hans und Köck Hermann, Assistenzarzt i. d. R. Dr. H a u s e r Christian, Sanitätskadett i. d. R. Ellmen reich. In den Berichten wird auch der uuerschrockeueu und unermüdlichen Tätigkeit des Feld- furaten i. d. Res. Psenne r Josef, der sich auch schon in den Gefechten und bei den Lawinen- Unglücksfällen in den Dolomiten auszeichnete, besonders rühmend Erwähnung getan. Der Feuergewehrstand der Bataillone war durch Gefechtsverluste und ruhrartige Er- krankungen stark herabgesetzt und betrug am 21. Mai: beim 1. Feldbataillon 447, beim 2. 566, beim 4. 457 Feuergewehre. **) Am 26. Mai besichtigte der Korpskommandant Erzherzog Karl Franz Josef im Val Lanze das Regiment und das 1/4. TJR.. Er sprach sich hiebe: überaus lobend über die Haltung der D r e i e r j ä g e r während der Kämpfe aus und dekorierte 60 Mann- schaftspersonen mit der Tapferkeitsmedaille 1. Klasse. Nach einer kurzen Ansprache des Regimentskommandanten spielte die Musik das Kaiserjägerlied, das der Erzherzog mitsang. Nach der Ehrenbezeugung durch die ausgerückten Truppen verabschiedete er sich mit den Worten: „Lebt wohl! 'meine braven Kaiserjäger!" An Stelle des erkrankten Major W i e s i n g e r übernahm am 29. Mai Hauptmann Pfrogner das Kommando des 2. Feldbataillons.