— 357 — In Würdigung der hervorragenden Haltung des Regimentes erließ der Korpskommandant Erzherzog Thronfolger Karl Franz Josef noch am Abende des Gefechtstages folgende ehrende Belobung: „Ich habe den Angriff des 3. Regiments der Tiroler Kaiserjäger in allen seinen Phasen verfolgt. Was das Regiment heute geleistet hat, wird für alle Zeiten ein Ruhmesblatt in der Geschichte des Regiments bilden. Ich beglückwünsche den vorzüglichen Kommandanten, das vorzügliche Offizierskorps und die so heldenhafte Mannschaft zum glänzenden Erfolge. Danke Euch Allen! Rechne weiter auf Euch!" Erzherzog Karl Franz Josef, FML. Auch der Brigadier telefonierte dem Regimente: „Ich beglückwünsche die braven Dreierjäger zu dem heute mit heldenmütigem Elan durchgeführten Angriff!" von M e r t e n, Oberst. 16. Mai. Die Disposition des Divisionskommandos für den Angriff am nächsten Tage (op. Nr. 1001/39) wurde folgend eingeleitet: „Nach dem heutigen sehr schönen Erfolg des 3. TJR., den es bei vorzüglicher Vor- arbeit und Mithilfe der Artillerie errang, folgt am 16. ds. Mts. der Angriff auf die Maronia bei Festhaltung der Costa d'Agra." Während also am nächsten Tage die Nachbarbrigade (180. Infanterie- brigade, FML. V. Verdroß) den Angriff auf die Mar o n i a durchzuführen hatte, beschränkte sich die Tätigkeit des Regimentes auf das Festhalten und auf die Ausgestaltung der «gewonnenen Stellung. Für die Fortsetzung des Angriffes aus dieser wurde inzwischen das Gelände gegen C a m p o l u z z o, gegen Höhe 1781 und 1804 genau erkundet. Wie vorauszusehen war, forderte das Halten der weitvorgeschobenen und von allen Seiten eingesehenen Stellung auf der Costa d'Agra mehr Opfer durch die feindliche ?lrtilleriebefchießung als der Angriff selbst. Besonders unangenehm wirkten die italienischen Batterien vom V a l b o n a - S a t t e l und von C a m p o l u z z o. Um 11 Uhr vorm. des 16. Mai war auch die Maronia vom 2. TJR. erstürmt. An diesem Tage war auf der Hochebene von F o l g ar i a vom XX. Korps die Linie Soglio d'Aspi o—C o st o n—Co st a d ' A g r a—M aronia erreicht, jene Linie, welche die Italiener als Hauptwiderstan'dslinie bestimmten und die bis zum Äußersten zu halten war.*) *) Bei eiuem in Gefangenschaft geratenen italienischen Oberst wurde ein Reservatbefehl des 35. italienischen Divisionstommandos (op. Befehl Nr. 20 vom 11. Mai 1916) vorgefunden, der besagte, daß, aus verschiedenen Nachrichten zu schließen, ein baldiger Angriff der Oster- reicher bevorstehe. Da die dermalige erste Widerstandslinie nicht günstig sei, wird als H a u p t w i d e r st a n d s l i n i e , in welcher der äußerste Widerstand zu leisten wäre, die Linie Monte Maronia über Pra Bertoldi und Soglio d' Aspio bestimmt. Die Höhenkuppen Monte Maronia—Costa d' Agra (einschließlich Mga. Pio Verna)— Monte Coston—Soglio d' Aspio böten die besten Bedingungen, um auch im schlimmsten Falle bis zum Äußersten auszuhalten. Der Verlust auch nur einer dieser Stellungen würde das Halten der ganzen Linie in Frage stellen. Anbefohlen wurde aktivster Widerstand auf der ganzen Linie durch im günstigen Momente angesetzte, begrenzte Gegenangriffe, die fort- dauernd von der leichten Artillerie und den Minenwerferbatterien zu unterstützen sei. Standpunkte: 35. Divisionskommando auf der C i m a V a l b o n a, Brigadekommando C a g l i a r i am C o st o n d' Arsiero, Brigadekommando A n c o n a: Beobachtungsplatz (Beobachterstandpunkt) Campoluzzo. Der Generalstabschef: Ad. A r b a r ß. Der Generalleutnant: de Cha u r a u d. Außerdem konnte diesem Befehl entnommen werden, daß der dem Regimente gegenüber- liegende, der Brigade C a g l i a r i unterstehende italienische Stellungsabschnitt (Monte