— 323 — Patrouille 1 (1 Offizier, 30 Jäger) hatte die Aufgabe, den Stützpunkt nörd- ,'ich 2068 zu überfallen und auszuheben. Patrouille 2 (1 Unteroffizier und 10 Mann) hatte in der Richtung über 1944 vorzugehen und hiebei die linke Flanke der Patrouille 1 zu sichern. Patrouille 3 hatte entlang des S a f f o - Rückens vorzurücken und die dort befindliche italienische Feldwache zu alarmieren. Patrouille 4 sollte aus der V o n b a n k - Stellung gegen die italienische Feldwache bei der Doppelbrücke auf der D o l o m i t e n - Straße vorstoßen und diese ausheben. Die Patrouillen 1, 2 und 3 wurden von der Landsturmkompagnie 2/III., die Patrouille 4 von der 9. Feldkompagnie des Regiments entsendet. Um 10 Uhr nachts gingen alle vier Patrouillen ab. Die Absicht der Pa- trouille 1 mißlang, da sie sehr bald entdeckt und durch Gewehrfeuer vertrieben wurde. Patrouille 2 und 3 konnten ihre Aufgabe durchführen. Patrouille 4 ging zwar äußerst schneidig vor, wurde aber fast gänzlich aufgerieben. Der Kommandant, Zugführer S ch n a i t e r, gelangte mit seiner Mannschaft tatsächlich bis hinter die feindliche Feldwache, traf aber auf eine alarmierte Verstärkung. Es entspann sich eiu verzweifelter Kampf gegen die Übermacht, bei welchem der tapfere Zugssühre als Erster fiel und die Übrigen bis auf vier Mann niedergemacht wurden. Letztere, darunter einer mit vier Verwundungen, kamen zurück. Das Schicksal des braven Unteroffiziers, der bereits zweimal die silberne Tapferkeits- medaille 1. und einmal die silberne 2. Klasse, serners die bronzene Tapferkeits- Medaille erhalten hatte, wurde allgemein bedauert. Am 9. Mai übernahm Major S t a i n e r, Kommandant des II/LJR. 5 das K. A. Kommando. Der Kommandant des 3. Feldbataillons ging mit feinem Stabe nach C o st a d e d o i zur Retablieruug ab. 3.) Die 11. Feldkompagnie im Nachbarabschnitte vom 17. April bis 10. Juli 1916. Die hervorragende Haltung dieser Kompagnie und ihre Verwendung in der kritischen Zeit nach der italienischen Sprengung im Col di Lana Gebiete und später in einem anderen Kampfabschnitte, soll besonders hervorgehoben werden. Nachdem die Kompagnie aus ihrer Stellung (Settsaß - Postiernng) her¬ ausgezogen und nach P e s e o st a verlegt worden war, marschierte sie am 14. April nach Alpenrose im Col diLana - Abschnitte, wurde dort in Baracken ein- quartiert und beteiligte sich bis 16. April an einem Geschütztransport. Da man die Sprengung des C o l d i Lana- Gipfels durch die Italiener täglich und stündlich erwartete, wurden am 17. April über Befehl des Abschnitts- kommandos um 8 Uhr früh Fähnrich i. d. R. K a s s a mit einem Unteroffizier und 12 Jägern auf K ö h l e, Stabs-Oberjäger Bertel mit 1 Unteroffizier und 20 Jägern auf Monte S i e f zur Verstärkung eingesetzt. Kad. i. d. Res. H o s ch e k, Kad. Kraft mit je 20 Jäger erhielten um 10 Uhr vormittags den Auftrag, hinter Kö hl e und Monte Sief eine zweite Stellung auszuheben. Sie wurden nach der Sprengung mit ihrer Mannfchaft in die R o t h- Schanze (ehem. Hang- Stellung) entsendet, um die durch starke Verluste ge- schwächte Besatzung zu verstärken. Kad. K r a f t besetzte die Feldwache 6 und 7, Kadett H o s ch. e k die Roth - Schanze. Die heftige gegenseitige Artillerietätigkeit dauerte auch am nächsten Tage noch an. Abends ließ der Kommandant der 11. Feldkompagnie, Hauptmann M a r d e g a n i, den in der Roth- Schanze befindlichen Teil der Kompagnie durch den Rest uuter Kadettaspirant V a l i k ablösen. 21*