— 316 — Die Besetzung erfolgte anfangs nur durch Aufstellung von Feldwachen, die nach und nach zu Stützpunkten ausgebaut wurden. Das Bataillon war dem Grenzabschnittskommando Nr. 4 (Kommandant Generalmajor v. Engl e r t) unterstellt. Der Abschnitt zerfiel in 3 Unter- abschnitte: Westlicher Unterabschnitt: von der Etsch bis Biaena, besetzt von X/3. TJR. Mittlerer Unterabschnitt: von der Etsch über Marsilli bis Papier- sabrik (Kote 193), besetzt vom 111/37. Reservebataillon. Östlicher Unterabschnitt: einschließlich Monte Ghello bis Höhe 1380 — X/4. TJR. Das Grenzabschnittskommando 4 befand sich bei Tag am Monte Ghello, bei Nacht in T o l d i. Felddienstübungen und Ausbau der Kampfgräben füllten die kommenden Wochen bis zur italienischen Kriegserklärung aus. Ein am 12.Mai eintreffender Befehl des Subrayouskommandos von Süd- tirol (imTriebt) besagte, daß die uneingeschränkte Ausrüstung der Sperren und feldmäßigen Befestigungen durchzuführen sei. Politische Maßnahmen waren hiebet zu unterlassen. Demolierungen von Gebäuden und Ortschaften hätten nur bei unbedingter Notwendigkeit einzutreten. Ausweisung von Zivilpersonen und die imperative Entfernung der Familien wären erst im Alarmfalle durchzuführen. Alle Akte gegen italienische In- und Ausländer, die Anlaß zur Behauptung einer angeblichen Bedrückung des italienischen Elementes geben könnten, wären zu unterlassen. Schon dieser Befehl ließ erkennen, mit welcher Vorsicht, Milde und Lang- mut man zur Zeit, als Italien sich noch nicht offiziell für den Krieg gegen die Monarchie erklärt hatte, vorging. Der Grund lag u. a. auch darin, daß man in Erfahrung gebracht hatte, es sei von kriegshetzerischer italienischer Seite die Provozierung eines Grenzzwischen- salles beabsichtigt, um die öffentliche Meinung in Italien im kriegerischen Sinne zu beeinflussen. Daß tatsächlich eine Provokation beabsichtigt war, zeigten vereinzelte Vor- fälle. So wurde eine Ordonnanz von Zivilisten italienischer Nationalität über- fallen. Auch Schüsse fielen gegen Posten und Wachen. Als die Feindseligkeiten einzelner Bewohner sich mehrten, sah sich das Bataillonskommando gezwungen, über L e n z i m a, N o m e s i n o und M a n- zano den Ansnahmsznstand zu verhängen. Die politische Lage wurde immer gespannter. Eine Depesche um 1 Uhr früh des 20. Mai gab bekannt, daß die italienische Kriegserklärung binnen 24 Stunden zu gewärtigen sei. Gleichzeitig wurde die sofortige Annahme der Alarmgruppie- ruug anbefohlen. Ein um 4 Uhr nachmittags eintreffender Befehl setzte den Das in Ausbildung begriffene 11. Marschbataillon (Kommandant Oberst Andreatta Johann) hatte jedoch in Trient zu verbleiben. Eingeteilt bei demselben waren: 1/11. Marschkompagnie: Oberleutnant i. d. Res. Hofer Karl, Leutnant i. -d. Res. Karplns, Kadettaspirant E l e k e s Adalbert, Schacher Josef, Hagen Friedrich. 2/11. Myrschkompagnie: Oberleutnant Staniek Stefan, Oberleutnant i. d. Res. P e h a m Johann, Leutnant i. d. Res. E g g e r Anton, Kadettaspirant Tholk Rudolf, Reith Max. 3/11. Marschkompagnie: Oberleutnant Hanel Oskar, Leutnant i. d. Res. Klein Rudolf, Wagner Karl, Kadettaspirant N e m e t h Michael, Sedlaczek Frz. Dem 11. Marschbataillon war die in Trient aufgestellte Wachkompagnie angegliedert. Sie bestand ans: Kommandant: Oberleutnant i. d. Res. E i ch l e r Walter, ferners waren eingeteilt: Leutnant i. d. Res. Z e n t a i Kornelius, Kadettaspirant S t e p a n e k Heinrich.