— 258 — Im allgemeinen war nach den Angriffen der letzten Tage Ruhe eingetreten,, die nur durch einen Zwischenfall am 28.November unterbrochen wurde: In einer Unterkunftsbaracke brach ein Brand aus, der die Hütte bald voll- kommen einäscherte und auch auf das Lebensmittelmagazin übergriff. Die Spitze war dadurch in kürzester Zeit in eine gewaltige Rauchwolke gehüllt und wurde von den Italienern heftigst mit Schrapnells beschossen. Da auch in ihren Gräben starke Bewegung wahrgenommen werden konnte, ist anzunehmen, daß sie einen Angriff aus der Rauchwolke befürchteten und ihre Stellung rasch besetzten. Später versuchten sie gedeckt hinter Schutzschilden an die eigenen Stel- lungert heranzukommen, wurden aber durch das Infanteriegeschütz vertrieben. Am 29. November beschoß das auf der Spitze eingebaute Gebirgsgeschütz die östlich des Monte Sief aufgestellte italienische Feldwache und zerstörte deren Unterstand vollkommen. Die Mannschaft der Feldwache flüchtete, vom MG-- und Schrapnellfeuer verfolgt, eiligst zurück. Die Kälte erreichte bereits —15 Grad Celsius Ein etwa 700 Schritte östlich der Feldwache 4 ader Sief- Stellung auf¬ gestelltes italienisches Geschütz zerstörte am Nachmittage des 30. November die Munitionsbaracke der C o l d i L a n a - Spitze, ohne jedoch die Munition zur Explosion zu bringen. Die Artillerie-Grnppe S i e s nahm das feindliche Geschütz unter Feuer und vernichtete es durch 6 Volltreffer. Die Monte Siefstellung hatte in der zweiten Hälfte Oktober drei, die Col di Lanahang- und Spitzstellung im November zwölf Angriffe abgeschlagen,, bei welchen die Italiener trotz zusammengefaßtem schweren Artilleriefeuer und starkem Kräfteeinsatz nirgends einen Erfolg erreichten. 2.) Kämpfe bei der Kampfgruppe Sief-Sattel in der Zeit vom 16. Oktober bis Ende November 1915. (Siehe Skizze 4.) Im engsten Zusammenhange mit den Angriffen der Italiener gegen die Col d i Sana -Stellungen liefen auch die gegen die Nachbarkampfgruppe, die Siefsa11el - Stellung. Sie zog sich einschließlich Monte Sief (Höhe 2426) über Höhe 2221 gegen S e 11 f a ß (Höhe 2578) hin und hatte Front nach Osten. Zur Zeit der Übernahme durch die Kompagnien des Regimentes war sie nur stützpunktartig ausgebaut. Erst im Lause des November wurden die Stützpunkte mit einem durchlaufenden Graben verbunden. Die Besatzung bestand aus süns Feldwachen. Rechts grenzte die Kampfgruppe C o l d i L an a, links der Kampf- abschnitt Valparola an. An beiden Flügeln fiel das Gelände feindwärts steil ab. Das Vorgelände war taktisch recht günstig. Einzelne tote Räume fielen nicht schwer ins Gewicht, da sie für größere Truppenansammlungen ungeeignet waren. (Siehe Rundblick Ansichtsskizze 1.) In der Nacht auf den 14. Oktober fand die Ablösung der deutschen 'Be- satznng (eine Kompagnie des preußischen Jägerbataillons 10) durch die 8. Feld- kompagnie des 3. TJR. statt. Letztere war durch einen Zug der 5. Feldkompagnie (Leutnant S i m m e l) und einen der 7. Kompagnie (Kadett i. d. Res. S a l a - b e r g e r) verstärkt. Kommandant der Kampfgruppe war der Kommandant der 8. Feldkompagnie, Leutnant i. d. Res. Kilian.