— 250 — b) Kämpfe um die Col di Laua-Haug- und Spitzstellung vom 30. Oktober bis Ende November 1915. Sogleich nach dem Falle der I n f ant er i e st e l l un g wurde die Artillerie des G lt. A, angewiesen, die verlorengegangene Stellung unter Feuer zu nehmen, um die Wiedereroberung vorzubereiten. Für diese Unternehmung wurden die 13. und halbe 14. Feldkompagnie 4. TJR. mit der deutscheu GbMGA. 201 um 3 Uhr uachmittags von Col di Rode am Nordende des zur ehemaligen I n s a n t e r i e st e l l n n g führenden Laufgrabens bereitgestellt. Mittlerweile war es jedoch klar geworden, daß die sofortige Durchführung eines Gegenangriffes nicht zweckmäßig wäre. Der Regimentskommandant Oberst Lauer äußerte auf eine Anfrage des Brigadekommandos seine Bedenken, daß gegen den eingedrungenen, mindestens ein Bataillon starken Gegner nur zwei schwache Kompagnien zur Verfügung stünden,, die über vollkommen offenes und sehr schwieriges Gelände vorrücken müssen und daher, bevor sie noch in Tätigkeit treten konnten, von der sehr gut eingeschossenen feindlichen Artillerie vernichtet worden wären. Außerdem verfügte die Artillerie des G. U. A. nicht über derartige Muuitionsmengen, um bei der Wiedereroberung der I u f a n- t er i e st e l lnn g die gegnerischen Batterien kräftig niederhalten zu können. Auch war eine Beobachtung, die nur von der Col d i L a n a - Spitze möglich gewesen wäre, undurchführbar, weil zu der Zeit der Gipfel meist in starkem Nebel gehüllt lag. Bei Erwägung dieser Umstände war vorauszusehen, daß ein Gegenangriff nur unnütze Verluste, aber keinen Erfolg gebracht hätte. Oberst Lauer beantragte daher beim Brigadekommando, daß die Col d i L a n a - Spitze und deren Westhang, die sogen. H a n g st e l l u n g, die zur Feldwache 6derColdiRode - Stellung führte, zur nachhaltigen Verteidigung eingerichtet werde. (Skizze 3.) Das im Abtransports befindliche Landesschützen- bataillon 5/III (Hauptmann Valentini) sollte die durch die letzten Kämpfe sehr stark hergenommene und ruhebedürftige Besatzung ablösen. Der Antrag des Regimentskommandanten wurde vom Brigade- wie auch vom Subrayonskommando genehmigt und gleichzeitig das Artilleriekommando in C o r v a r a beauftragt, die I n f a n t e r i e st e l l u u g zu gewissen Stunden während der Nacht auch mit 24 cm Mörsern unter konzentrisches Feuer zu nehmen, um die Italiener an der Festsetzung in der Stellung zu hindern und sie von weiteren Angriffsabsichten abzubringen. Die für den Gegenangriff bereitgestellten Kompagnien erhielten den Auf- trag, mit Einbruch der Dunkelheit die neue Hang- Stellung zu besetzen und zur Verteidigung einzurichten, wobei die Feldwache 7derEoldiRode- Stellung etwas zurückgenommen und durch einen Zug verstärkt werden mußte. 30. Oktober. Auch die Angriffskraft der Italiener war nach den schweren Kämpfen der letzten Tage erlahmt. Die Angriffsabsicht für später schienen sie jedoch nicht aufgegeben zu haben. Darauf wiesen intensive Erdarbeiten und Materialtransporte hin. Es hatte den Anschein, als ob sie sich vorerst mit Sappen vorarbeiten wollten. Inzwischen war das 5/III Landesschützen-Bataillon unter Kommando des Hauptmann Valentini nach einem langen, anstrengenden Marsche und durch vorangegangene Kämpfe in Südtirol sehr ermüdet, um 10 Uhr 30 nachts in St. Leonhard eingetroffen und hatte dort genächtigt, um am nächsten Tage mit Lastwagen zur Höhe 1717 gebracht zu werden.