— 118 — Ein Teil nahm den Feuerkampf auf, während der andere rasch an den Deckungen weiterarbeitete. Als dann die russische Artillerie den Wald, in dem das Bataillon lag, unter Feuer nahm, außerdem rechts und links kein Anschluß war, zog sich Haupt- mann B u s s ch e zurück, und langte abends wieder beim Regimente ein. Vom 1. Feldbataillon drangen die 3. Feldkompagnie (Leutnant i. d. R. von A t t l m ayer) und die 4. Feldkompagnie (Leutnant i. d. R. Lanze r) über die G l i n s k a G o r a ostwärts hinaus bis in den Westteil von L e s z - czyna und machte zahlreiche Gefangenes) Sie mußten aber unter dem Feuer noch fernstehender eigener Truppen den Ort räumen. Russische Reserven kamen rasch vor und nahmen den Ort wieder in Besitz. Trotzdem nachher Teile des JR. 30 und 85 mit den beiden Kompagnien wieder einzudringen strebten, stand das Gefecht eine Zeitlang, bis eine Batterie den Westteil in Brand schoß. Erst unter dem Drucke südwärts vorgehender Truppen konnte der Ort endgültig genommen werden. Bei einbrechender Dunkelheit traf der Befehl ein, das Regiment zu sammeln und die Verbände zu ordnen. Die Bataillone wurden aus der Gefechts- linie gezogen und nächtigten nächst Höhe 373. Das 3. Feldbataillon trat laut Disposition der 8. JTD. unter Kommando der 88. Landesschützenbrigade Fürst S ch ö n b u r g, wurde mit dem 1/4 TJR. und dem Feldjägerbataillon 16 zur Gruppe Oberstleutnant Fischer von See vereinigt und bis 10. Dezember als Divisionsreserve verwendet. Die Anordnungen für die Gefechtsgruppierung am 9. Dezember erreichten das Regiment erst um 7 Uhr früh — fast zu spät. Es gelang jedoch noch, die Bataillone in die neuen Angriffsräume zu bringen. Die 96. Jnfanterie-Brigade hatte von Höhe 377 in der Direktion auf Kirche Krolowka anzugreifen, vor dem Orte aber nach Norden einzn- schwenken. Der rechts angrenzende Angriffsraum war der Brigade Wasser- t h a l, der links angrenzende der Ldsch.-Brig. zugewiesen, der Beginn der Vor- rückung war für 7 Uhr früh festgesetzt. Die Gruppe Oberst Vonbank zählte vier Bataillvne und zwar I. und II/3 TJR., II/4 TJR. (Major Graf Laveaux), Feldjägerbataillon 13. Als Angriffsstreifen waren zugewiesen: 1/3 TJR. auf dem von Höhe 377 gegen Krolowka streichenden Rücken, II/4 TJR. im Anschlüsse rechts davon am Hange; 11/3 TJR. Regiments¬ reserve hinter der Mitte. Die Bataillone wurden am Waldrande gruppiert. Etwa um 9 Uhr 36 vormittags brachen sie in Schwarmlinien aus demselben hervor, erhielten jedoch alsbald ein äußerst heftiges Feuer der russischen Artillerie, so daß die Vorrückung stockte. Deckungen, die eiligst aufgeworfen wurden, konnten empfindliche Verluste nicht vermindern. (Siehe Skizze 12.) Um 16 Uhr vormittags meldete der Kommandant von II/4 TJR. Major Graf Laveaux, daß er fast alle Kompagniekommandanten verloren habe, sehr schwere Verluste erleide und sich kaum mehr halten könne. Zur selben Zeit kam der Befehl, Oberst V o n b a n k habe mit seiner Gruppe vorzurücken, um der südlichen Nachbargruppe (der 66. Jnfanterie-Brigade) Luft zu machen. Es war jedoch an ein weiteres Vorrücken infolange nicht zu denken, als^ uicht die russischen Batterien niedergehalten werden konnten. Auf die aus diesem Grunde vorgebrachten Vorstellungen des Regiments- und Brigadekomman- danten wurde von der weiteren Durchführung des Angriffsbefehles seitens des *) An diesem Tage hatte Zugführer Alois S t r i ck n e r aus der Gemeinde Brenner Sterzing, durch ^besonders geschickte und umsichtige Führung seines Zuges in hervor- ragendem Maße dazu beigetragen, daß bei Leszczyna eine stärkere feindliche Gruppe gefangengenommen werden konnte. Er erhielt für sein hervorragendes und tapferes Mit- wirken die goldene Tapferkeitsmedaille.