A) Die Kaiserjäger vor dem Weltkrieges) Schon vor Errichtung des großen Tiroler Kaiserjäger-Regiments im Jahre 1816 waren in Tirol und Vorarlberg militärische Formationen, die sich meist aus Landeskindern ergänzten, aufgestellt worden. Als erste ständige Truppe dieser Art erstand zur Zeit des spanischen Erb- solgekrieges im Jahre 1703 das „Tiroler Landbataillo n" zu vier Kompagnien, aus welchem unter Kaiserin Maria Theresia im Jahre 1745 das „Tiroler Feld- und L a n d - R e g i m e n t" zu drei Füsilier-Bataillouen mit jö fünf und einer Grenadierdivision mit zwei Kompagnien errichtet wurde. Eine im Jahre 1766 durchgeführte Reorganisation verminderte es auf zwei Bataillone zu je sechs und einem zu vier Kompagnien. Letzteres sollte sich ausschließlich aus Landeskindern ergänzen und erhielt die besondere Bezeichnung „Tiroler Bataillon". Im Rahmen der Armee wurde das Regiment „46. I n s a n t e r i e - R e g i m e n t" bezeichnet. Bei Beginn des bayerischen Erbfolgekrieges im Jahre 1778 gelangte hiezu Noch das „Jäger- und Tiroler-Scharfschützenkorps" mit dem Stab und zwanzig Kompagnien zur Aufstellung. Nach dem Frieden pon Teschen 1779 wurde letzteres wieder aufgelöst. Als im Jahre 1788 der österreichifch-russische Krieg gegen die Türken ausbrach, kam das „Tiroler-Scharfschützenkorps" wieder zur Auf- stellung. Aus ihm, aus dem „Kurz 's ch e n"- und dem „Niederländischen Jägerkor p s", ferners dem „46. Infanterie - Regiment" wurde im Jahre 1861 das „Tiroler Jäger-Regiment Nr. 64" errichtet, das im Jahre 1865, als im Preßburger Frieden Tirol und Vorarlberg an Bayern, Württemberg und Baden, beziehungsweise Italien abgetreten wurde, dem Ergänzungsbezirke Villach überwiesen werden mußte. In jene Zeitperiode der Fremdherrschaft fielen die bekannten und denkwürdigen Freiheitskämpfe eines Andreas Hofer und seiner Zeitgenossen. Nachdem im Jahre 1814 die abgetretenen Landesteile wieder an Osterreich zurückgefallen waren, verfügte Kaiser Franz I. neuerlich die Aufstellung eines Tiroler Jägerkorps, das nach dem Inhaber Feldmarschalleutnant Philipp Freiherr von Fenn er den Namen „F e n n er j ä g e r k o r p s" führte. Die irdischen Überreste dieses Inhabers wurden nach fast 166 Jahren im Jahre 1913 in Galizien enterbigt, nach Innsbruck überführt und dort am Berg Jsel feierlich beigesetzt. *) Mit Benützung des Auszuges aus der „Geschichte des k. k. Tiroler Jägerregimentes Kaiser Franz Josef" von Hauptmann Karl Kandelsdorfer.