18 
Steinitz und Brosch 
auf das Südufer zu bringen, um dem Vordringen der Korps Dimitriews 
Halt zu gebieten und — mit der Armeegruppe FML. Roth voran — 
dien glänzenden, die Kriegslage überaus günstig beeinflussenden Sieg 
bei Limano wa-t apañó w zu erstreiten4). 
Besonders zu beachten ist, daß beide Festungen — gleichwie Ver¬ 
dun auf dem westlichen Kriegsschauplatze — während der Tage, als 
sie in der großen Heeresfront lagen, dieser unbestreitbaren Nutzen 
gewährten und nicht zu bezwingen waren, dagegen mußte Przemysl 
nach seiner Isolierung fallen. 
Damit dürfte die Rolle der galizischen Befestigungen im Großen 
Kriege genügend gekennzeichnet sein. 
III. Die befestigte Donau-Linie 
Hiezu Skizzen 5 und 6 
Die Bedeutung des großen Wasserweges, der Mitteleuropa durch¬ 
zieht, erkannte man schon im Altertum. In der Kaiserzeit Roms wurden 
die Eroberungen so weit ausgedehnt, daß schließlich die Dotnau zur 
Nordostgrenze des Reiches geworden war. Als befestigte Siedlungen 
sind neben Vindobona (Wien) u. a. Lauriacum (Enns), Garnuntum (Pe- 
tronell) und Aquincum (Alt-Ofen) zu nennen. Eine kleine Flotte schützte 
den Raum zwischen den verschiedenen Donaufestungen. Später ent¬ 
standen auf den Uferhöhen des Stromes zahlreiche Burgen, deren 
Ruinen heute Zeugnis von der Absicht der Bauherren ablegen, das 
Ani and zu beherrschen. 
Den befestigten Platz Wien belagerte einst Rudolf von Habs¬ 
burg, dann Kaiser Friedrich III., hierauf zweimal die Türken und da¬ 
zwischen der Graf Thum mit einem böhmischen Heere. Anfangs war 
nur der heutige Stadtkern, seit 1703 auch die damaligen Vorstädte 
(jetzt die Bezirke II bis IX) von bastionierten Wällen umschlossen, 
doch gab es einen eigentlichen Brückenkopf noch nicht. Erst die ver¬ 
hältnismäßig leichte zweimalige Eroberung der Stadt durch Napoleon 
lieferte den Anstoß zu einer Sicherung der wichtigsten permanenten 
Übergänge über den Strom. 
Wieder war es der Erzherzog Johann, der sich im Vereine mit den 
4) Siehe S t e i n i t z und Eimannsberger, Limanova-JLapanów 1914 und 
1936. Mil. wiss. Mitt. 1936, S. 533 und 599.