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Der letzte Angriff der öst.-ung. Armee 
Giardino nach Abano, die Entwicklung der Schlacht am Piave lege ihm 
die Pflicht auf, den Kampf auf dem Grappa nein abwehrend zu führen; 
auch sei es ratsam, zeitgerecht dafür vorzusorgen, daß ein Rückzug aus 
dem Gebirge gegebenenfalls im Einklang mit den voraussichtlichen Er¬ 
eignissen in der Ebene erfolge1). 
Dieses nicht gerade ermunternde Ferngespräch bestimmte die ita¬ 
lienische Heeresleitung, das von der 4. Armee abrückende XXII. Korps 
durch die 52. Alpini division, die hinter dem Ostflügel der 6. Armee 
stand, zu ersetzen. Daraufhin sicherte sich das ó.Armeekmdo. das Ver- 
fügungsrecht über die noch nicht eingesetzten Teile des französischen und 
des britischen Korps. Die erwähnten Anregungen der verbündeten Korps¬ 
führer blieben somit unbeachtet ; man begnügte sich mit der erfreulichein 
Feststellung, daß die gegnerische 11. Armee nicht in der Verfassung sei, 
ihren Angriff zu erneuern2). 
Tatsächlich hielt der ¡an der Gebirgsfront eingetretene Stillstand 
einige Tage an; denn auch die öst.-ung. höheren Führer kamen von der 
Absicht, den Angriff auf beschränkterem Räume beiderseits der Brenta 
fortzusetzen, nach und nach ab. Bei einer Besprechung am 18. Juni ent¬ 
nahm der Generalstabschef der 11. Armee, GM. Sündermann, den Dar¬ 
legungen des GM. Waldstätten, daß „die Sache beim AOK. noch nicht 
spruchreif sei", was der Dreiteilung des Hauptquartiers zuzuschreiben 
war. Dessenungeachtet sollten alle Vorbereitungen eingeleitet und die 
Mittel für das XXVI. Korps herbeigeschafft werden. Bei diesem Anlasse 
wurde besprochen, daß die 11. Armee zwei Divisionen ins Hinterland und 
fünf Divisionen mit starker Artillerie ;an die Heeresgruppe Boroevic ab¬ 
zugeben sowie eine Kavalleriedivision gegen die 22. SchD. der 10. Armee 
zu tauschen haben werde, wonach dem GO. Scheuchenstuel zwölf Infan¬ 
terie- und zwei Kavallerie di visionen verbleiben würden. Dementsprechend 
wurden in den nächsten Tagen die erforderlichen, zum Teil schon be¬ 
gonnenen Ablösungen fortgesetzt. Zu einer Abbeförderung von Kräften 
kam es allerdings noch nicht. 
Am Wendepunkt der Piaveschlacht 
Im Hofzuge des Kaisers war die lähmende Wirkung, die durch den 
Mißerfolg der 11. Armee hervorgerufen worden war, zunächst dem Stre- 
1) Giardino, II, 372. 
2) Baj- Macario, Giugno 1918, 304 f.