180 Der letzte Angriff der öst.-ung. Armee Kämpfe und Entbehrungen in den Winter m onat e n Die für eine rasche Ausgestaltung der Verteidigungsanlagen sehr nötige und von den Truppen auch herbeigesehnte Ruhe wurde durch den Feind recht bald stellenweise gestört. Ihm war es offenbar daran gelegen, unsere westlich des unteren Piave stehenden Truppen ¡auf das Ostufer zurückzudrücken, weiters beiderseits der Brenta nach Norden Raum zu gewinnen, um die aus dem Suganertale über Primolano nach Feltre füh¬ rende Rochadelinie bedrohen zu können. Am 14. Jänner versuchten Teile des italienischen XXIII. Korps bei Capo Sile ihren kleinen, auf dem Ostufer des Piave vecchio gelegenen Brückenkopf zu erweitern. Ihr erster Angriff wurde abgeschlagen. Bei seiner Wiederholung vermochte der Feind in die Stellung der 41. HID. einzubrechen. Da die Bemühungen der Honvéd, die eingedrungenen Italiener zurückzuwerfen, mißglückten, wurde diese Aufgabe der 10. ID. übertragen, die zwischen dem 20. und 24. Jänner die 41. HID. ablöste. Von der Durchführung des geplanten Gegenangriffes wurde später je¬ doch abge sehen. Unterdessen waren auch zwischen Brenta und Piave heftige Kämpfe entbrannt, da die hier stehende italienische 4. Armee (XVIII., VI. und IX. Korps) am 14. Jänner unsere noch unfertigen Stellungen des I. Korps auf dem Mt. Pertica und jene der Gruppe des FML. Ludwig Goiginger auf dem Mt. Asolone berannte. Hier wie dort glückten den Angreifern örtliche Einbrüche. Eingreifende Reserven warfen den Feind durch Ge¬ genstöße noch am selben Tag aus unseren Linien hinaus. Drei tagsdarauf unternommene Anstürme der Italiener gegen den Mt. Pertica wurden von der Edelweißdivision wieder abgeschlagen. Desgleichen verstanden es die 28. und die 60. ID., sich am 16. auf dem Mt. Asolone nächtlicher Vorstöße zu erwehren. Nun gab der Feind — von einem am 25. Jänner gegen den Mt. Pertica mißglückten Angriff abgesehen — seine nutzlosen Bemühungen auf. Mitte Jänner verdichteten sich bei den öst.-ung. hohen Befehlsstel¬ len die Meldungen über Absichten des Feindes, bei Susegana und nörd¬ lich davon über den Piave hinweg vorzubrechen. Da man sehr zutreffend das englische XIV. Korps ¡auf dem Montello und das französische XXXI. Korps auf dem Mt. Sulder und dem Mt. Tomba wußte, die Nach¬ richten über diesen bevorstehenden Angriff auch aus der Schweiz be-