158 Der Westen und der Orient bis Mitte Juni und auf dessen Verbündete einen niederschmetternden Eindruck ge¬ macht. Daher beschloß die DOHL., noch weiter um den Sieg zu kämpfen. Der Gedanke, die Engländer niederzuwerfen, wurde jedoch aufgegeben. Man plante, im Juli neuerlich bei Reims gegen die Fran¬ zosen vorzubrechen. Vorher sollte aber der Angriff des öst.-ung. Heeres gegen die Italiener eine Entlastung bringen. Das südöstliche Kriegstheater im ersten Halbjahr 1918 Die mazedonische Front Hiezu Skizze 1 der Beilage 8 Im Frühjahr 1918 war die volle Aufmerksamkeit Bulgariens der deutschen Westfront zugekehrt. Mit Zuversicht sah man der deutschen Offensive auf französischem Boden entgegen und erhoffte sich davon die ersehnte Entscheidung und die siegreiche Beendigung des Krieges an allen Fronten. Deshalb fand sich schließlich auch die bulgarische Heeres¬ leitung damit ab, daß die DOHL. deutsche Truppen aus Mazedonien auf den Hauptkriegsschauplatz abzuziehen begann, so ungern man diese be¬ währten Formationen auch scheiden sah. Von 22 Bataillonen und 72 Bat¬ terien der Deutschen, die noch Ende 1917 an den Brennpunkten der bulgarischen Südfront eingeteilt gewesen waren, verblieben bis zum Sommer nur mehr drei Bataillone und 32 Batterien1). Auf eigene Kraft gestellt, konnte das bulgarische Oberkommando an keine selbständige weitreichende Unternehmung denken, SO' verlockend sich auch der Aus¬ blick auf Saloniki, den uralten Hafen Mazedoniens, von den bulgari¬ schen Höhenstellungen aus darbot2). Das bulgarische Heer war daher nur vor die Aufgabe gestellt, die Entscheidung in Frankreich abzuwarten und die bisherigen Stellungen vorerst bis zum Sommer, dessen drückende Hitze jedwede Operation ausschloß, zu behaupten (Bd. VI, S. 753). War Bulgarien, das nach dem Friedensschlüsse mit Rumänien auf eine Verstärkung seiner Südfront durch die bisher in der Dobrudscha gestandenen Kräfte rechnen konnte, zu dieser vielleicht letzten Kraft¬ anstrengung noch befähigt? In jüngster Zeit begannen sich Anzeichen *) Kirch, 10. — D i e t e r i c h, 17. 2) Nédeff, 171.