74 Österreich-Ungarns Wehrmacht in den zwei letzten Kriegs jähren geschosse verfeuert, aber in der gleichen Zeit auch 431.000 zugeschoben. Der Gesamtverbrauch in dieser Schlacht betrug 1,608.000 Schuß Artil¬ leriemunition. Trotz eines um ein volles Drittel größeren Verbrauches in der 11. Isonzoschlacht (Bd. VI, S. 485) konnten zur Vorbereitung der Herbstoffensive gegen Italien doch wieder nahezu 1,500.000 Artillerie¬ geschosse den an den Operationen beteiligten Truppen zugeführt werden. Es scheint, däß eine im Frühjahr getroffene Neuregelung der Munitions¬ anforderungen und der Vorratswirtschaft1) eine sparsamere Munitions¬ gebarung herbeiführte und das Ansammeln von Vorräten erleichterte, Wenn dazu sicherlich auch lange Perioden der Kampfruhe entscheidend mithalfen, so ist es doch höchst bemerkenswert, daß keineswegs gering bemessene Munitionsvorräte auch nach Zeiten sehr großen Verbrauches bis zum Ende des Krieges fast überall und immer verfügbar blieben. Die Ausgestaltung der Luftwaffe So stürmisch und alle Voraussicht weit übertreffend sich die Ent¬ wicklung des militärischen Flugwesens in den ersten zwei Kriegs jähren gestaltet hatte, so war sie gleichwohl nur ein bescheidener Anfang ge¬ wesen im Vergleich zu dem Fortschritte, der ihr in der zweiten Kriegs¬ hälfte bevorstand. In allen kriegführenden Staaten wurde fieberhaft am Ausbau der Luftstreitkräfte und an der Verbesserung ihrer Mittel ge¬ arbeitet. Sie entwickelte sich von 1917 angefangen immer mehr zu einer mächtigen, wirksamen Waffe, deren Tätigkeit sich nicht mehr gegen die feindlichen Kräfte auf der Erde allein richtete, sondern auch den Kampf gegen ihresgleichen aufnahm. Mit der verhältnismäßig leichten Arbeit des Aufklärungsfliegers war es nun vorbei; wo er sich über den feindlichen Linien zeigte, fielen klei¬ nere Flieger, die aber schneller und wendiger waren als er, über ihn her und zwangen ihn zur Umkehr. Daher ließ sich der Aufklärer von Jagd¬ fliegern begleiten, die ihm die lästigen Feinde vom Hals halten sollten. Aber es währte nicht lange, so standen hinter den Kampffronten ganze 1) Es wurde ein Vorrat festgesetzt, der teils zur Verfügung der Armee, teils als Reserve des AOK., jedenfalls im Bereiche der Feldarmee, vorhanden sein sollte, der aber — und das ist das grundsätzlich Neue daran — je nach der Wichtigkeit der Kampffront verschieden bemessen war. Er betrug z. B. je Feldkanone 1000 bis 1400 Schuß je Gebirgsgeschütz 600 bis 1000 Schuß je Feldhaubitzc 600 bis 1100 Schuß je 30,5 cm-Mörser 150 bis 200 Schuß je 15 cm-Haubitze 500 bis 800 Schuß