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Die Rückeroberung von Ostgalizien
noch östlich von Turylcze Truppen auf dem linken Zbruczufer und
räumte in der Nacht auf den 6. August die übrigen Brückenköpfe.
Das XXVII. RKorps setzte in den ersten Augusttagen die Säube¬
rung des Winkels zwischen Zbrucz und Dniester noch fort. Unter
hartnäckigen Gefechten konnten bis zum 3. August abends die in den
Flußschleifen des untersten Zbrucz gelegenen Ortschaften Mlynowka,
Czarnokozince, Kudrynce und Zawale genommen werden. Außerdem
griff das XXVII. RKorps mehrfach mit Teilen seiner Artillerie flan¬
kierend in die Kämpfe der k. u. k. 3. Armee auf dem südlichen Dniester-
ufer ein. Am 7. August nachmittags stießen überlegene russische Kräfte
überraschend gegen die bei Wygoda vorgeschobenen Abteilungen der
38. HID. vor und drängten sie auf die Hauptstellung zurück.
In den nächsten Tagen unterhielt die russische Artillerie am Zbrucz
allenthalben noch lebhaftes Störungsfeuer. Bald nahm aber die Ge¬
fechtstätigkeit den Charakter des Stellungskrieges an oder sie ruhte
vollkommen.
In einem am 5. August ausgegebenen Befehle des Gdl. Bothmer war
die als Dauerstellung auszubauende Linie festgelegt worden. Der An¬
schluß rechts, an die k. u.k. 3. Armee, sollte bei Dzwinigród am Dnie¬
ster hergestellt werden. Von der Gegend südöstlich von Paniowoe bis
südlich von Husiatyn hatte die Dauerstellung das westliche Zbruczufer
entlang zu verlaufen; auf dem Ostufer des Flusses blieben lediglich
die Brückenköpfe Puhlaki und beiderseits von Zielona als vorgescho¬
bene, im Falle eines ernsten Angriffes der Russen zu räumende Vor¬
stellung schwach besetzt, ebenso der Ort Husiatyn. Von diesem Orte
ab sollte die: neue Abwehrstellung über Wasylkowce—Nizborg Str.—
Soroka—Kluwince bis zum Anschluß an die k. u. k. 2. Armee verlaufen.
Der linke Flügel der Südarmee sollte aus seiner jetzigen Kampfstellung
in die neue Linie erst zurückverlegt werden, bis sie einigermaßen aus¬
gebaut sei.
Gdl. Bothmer hatte befohlen, daß innerhalb der Südarmee drei
Frontabschnitte gebildet werden sollten: auf dem rechten Flügel das
Generalkommando des XXVII. RKorps mit der 38. HID., der 24. und
53. RD., in der Armeemitte das k. u. k. XXV. Korps mit der 55. und ¡der
54. ID. und schließlich auf dem linken Flügel das Generalkommando
des Beskidenkorps mit der 223. ID., der 15. RD., der 241., der 96. und
der 237. ID. sowie zunächst noch mit Teilen der k. u. k. 19. und der
k. u. k. 32. Division. Aus diesen beim Beskidenkorps befindlichen öst.-
ung. Truppen (IR. 23, 70, SchR. 29) und aus den Artilleriebrigaden