Französische Angriffe in Südostalbanien
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23. März die größte Stärke. Nach Einsatz mehrerer türkischer Batail¬
lone und einer Gebirgsbatterie vermochte Obst. Thierry seine Stellung
völlig zu behaupten. Die öst.-ung. Einheiten hatten an der Abwehr ver¬
dienstvoll mitgewirkt. Auch nördlich von Monastir konnten die Kämpfe
am 27. März durch einen Gegenangriff deutscher Bataillone — von dem
Verlust der die Stadt beherrschenden Höhe A 1248 abgesehen — er¬
folgreich abgeschlossen werden.
Anfangs April begrenzte das XIX. Korpskmdo. den Befehlsbereich
der 47. ID. durch eine über die Gebirgsrücken Mali Siloves und Tomor
sowie durch das Osumtal verlaufende Linie; die östlich davon stehenden
Truppen hatten die Gruppe I/XIX des FML. v. Gerhauser zu bilden.
Die Frühjahrsschlachten in Mazedonien
An der mazedonischen Front war der Winter ohne besondere Er¬
eignisse verlaufen. Mit Frühjahrsanfang mußten aber die Bulgaren und
die Deutschen eines feindlichen Ansturmes gewärtig sein. Sie durften
ihm mit Zuversicht entgegensehen, weil ein gleichzeitiges Eingreifen
russisch-rumänischer Heeresteile von Norden her wegen des Umsturzes
in Rußland wenig wahrscheinlich war. Dies und die Unlust Englands
und Italiens, für französische Balkaninteressen neue Opfer zu bringen,
sowie die Erschöpfung der Serben hinderten Sarrail, seine zahlenmäßige
Überlegenheit einem großen, entscheidenden Schlage nutzbar zu machen.
Deshalb besaß auch sein ursprünglicher, nach der Konferenz von Chan¬
tilly (S. 11) gefaßter Plan, die gegnerische Front durch Teil vorstoße
zu erschüttern und im Falle eines Erfolges mit der Heeresreserve ent¬
weder durch die Engen von Rüpel oder Demirkapija auf Sofia vorzu¬
dringen, nur mehr wenig Gegenwartswert. Das Orientheer mußte sich
gemäß der Ende Februar zu Calais festgelegten Richtlinien damit be¬
gnügen, möglichst viele Kräfte der Mittelmächte zugunsten der West¬
front zu binden. Gen. Sarrail hoffte, dies durch eine Bedrohung der im
Vardartale führenden Verbindungen der Bulgaren, etwa in den Richtun¬
gen auf Negotin und auf Gradsko, am zweckmäßigsten erreichen zu
können.
Als der Beginn der großen Offensive im Westen festgesetzt wor¬
den war, erhielt auch Sarrail den Auftrag, am 15. April loszuschlagen.
Mithin schien — wenn schon die Russen ausfielen, und Italien noch
immer Zurückhaltung übte — wenigstens zwischen der West- und der