742 Der Ausklang des Kriegsjahres 1917 vorging, war von den Führern der Verbündeten nicht gleich zu durch¬ schauen. Am 31. Dezember meldete die k. u.k. 1. Armee, vor dem VI. und dem IX. Korps seien die Stellungen der 4. Russenarmee größten¬ teils geräumt; in den verlassenen Gräben nördlich des Csobanostales tauchten nur vereinzelte Rumänenpoisten auf. Die DOHL. wurde gegen Schtscherbatschew argwöhnisch und gab der öst.-ung. Heeresleitung ihre Bedenken bekannt. Ein Verschieben starker, großrussischer Verbände von der ukrainischen Front nach Norden würde gegen den Waffenstillstands¬ vertrag verstoßen. Mit Rußland einerseits Frieden zu schließen, wäh¬ rend sich Schtscherbatschew anderseits auf der ukrainischen Front mit Hilfe ¡der Entente bis zum Frühjahr zu einem ernsten Gegner entwickeln könne, würde für die Mittelmächte eine ganz unmögliche Lage ergeben. Der Russengeneral könne dann nach Gutdünken den Frieden anerken¬ nen oder nicht; jedenfalls wären erhebliche Kräfte gebunden. Sehe man im Jänner 1918 noch nicht klar, so wäre der Vertrag von Focsani zu kündigen und zu umfassenden Gegenmaßregeln zu schreiten. Wie sich bald herausstellte, waren diese Besorgnisse unbegründet. Das Heer, das seit seiner Schöpfung durch Peter den Großen ein euro¬ päischer Machtfaktor gewesen war, und dem kein Gegner die Anerken¬ nung versagen konnte, war 1917 zerbrochen. Das Gesamtbild, das sich den Mittelmächten vom einstigen gewaltigen Zarenreiche darbot, blieb Wirrnis, Gärung und Zerfall. Die Westfront im letzten jahresdrittel 1917 H i e z u Beilagen 1 und 36 Nach den Meutereien im französischen Heere im Frühjahr 1917, die zwar mit drakonischer Strenge unterdrückt worden waren, besaß Frankreich auch im späteren Verlaufe dieses Jahres nicht die Fähigkeit, große Angriffshandlungen durchzuführen. Seine Heeresleitung stellte sich daher auf das Zuwarten ein; sie wartete auf die amerikanische Hilfe und auf die Masseneinstellung der Tanks. Die Engländer wieder, die durch den Krieg der deutschen Tauchboote empfindlich geschädigt wurden, setzten außer den noich zu erörternden maritimen Gegenma߬ nahmen auch zu Lande alle Kräfte dazu ein, um den Deutschen deren an der belgischen Küste gelegenen U-Bootstützpunkte zu entreißen. Dies führte zur hunderttägigen Schlacht in Flandern, deren dritte Phase in der zweiten Septemberhälfte begann. Um aber auch weiter im Süden