Örtliche Kämpfe in der Bukowina 723 Bezeichnung Kommando des IX. Korps, nachdem diese bisher im Be¬ reiche der 2. Armee bestandene Befehlsstelle dort aufgelassen worden war. Der Feind beschränkte sich auf gelegentliches Störungsfeuer seiner Batterien und auf Patrouillengeplänkel. Mehr Obsorge des Heeresfrontkommandos erheischten die 7. und die 3. Armee. Das 7.Armeekmdo. übersiedelte am 1. Oktober von Kim- polung nach Kuty. Zu Beginn des Monats wurde die anfangs für die Isonzofront bestimmte bayr. 8. RD. der 7. Armee auf Wunsch der DOHL. nach dem Westen abbefördert (S. 504). Als Ersatz rückte die bayr. KD. aus dem Bereich des XXVI. Korps zum Karpathenkorps; die zur 3. Armee abgezweigte 1. preuß. KBrig. wurde jedoch zur Heeres¬ gruppe Mackensen in die Walachei abgesendet. Am 3. Oktober verjagte beim k. u. k. XXVI. Korps die deutsche 4. ErsD. (S.405), die in der zweiten Septemberhälfte die Front nördlich der 40. HID. bezogen hatte, die Russen aus Obermilleschoutz und fügte die neugewonnene Stellung der Abwehrlinie ein. Der Feind vergalt dies in, den nächsten Tagein mit einem ausgiebigen Artilleriefeuer zwischen den Flüssen Suczawa und Sereth. Am 6. Oktober griff er nordwestlich der Stadt Sereth beim Karpathenkorps die inneren Flügel der deutschen 1. und der öst.-ung. 31. ID. an und durchstieß bei Waschkoutz überraschend die vorderste Linie. Die Angreifer, die 31. Russendivision, die auch zwei „Tanks" verwendet hatten, konnten erst durch den Einsatz stärkerer Kräfte — etlicher öst.-ung. und deutscher Bataillone — zurückgeschlagen werden1). Die deutsche 4. ErsD. wurde nunmehr dem Karpathenkorps untergeordnet, dessen Führer, GLt. Conta, schon seit der Abberufung des Gdl. Krauss (S. 408) auch über das angrenzende XXVI. Korps als Gruppenkommandant gebot, damit das wichtige Frontstück an der Moldaugrenze von einer Hand gelenkt werde. Am 10. Oktober deutete das Heeresfrontkommando den Armee¬ führern Kövess und Kritek an, daß möglicherweise die Offensive in die Moldau wieder aufgenommen werde; zur Vorbereitung sei der Raum zwischen der Suczawa und dem Pruth durch Flieger rege auf¬ zuklären. Schon am 16. teilte jedoch die DOHL. mit, an das Unterneh¬ men sei in absehbarer Zeit nicht zu denken. Der Generalistabsehef der Heeresfront, GM. Seeckt, faßte s¡ein Urteil über die Russen zurzeit dahin zusammen, daß man ihrer militär-politischen Leitung trotz des Friedensbedürfnisses der Massen noch immer Angriffspläne zutrauen !) Die k. u. k. 31. ID. büßte 12 Maschinengewehre und über 1200 Mann ein, wo¬ von der Großteil auf das IR. 44 entfiel. 46*