Klärung aufgetauchter Zweifel 679 Die Kämpfe um die Dauerstellung im Dezember Hiezu Beilagen 32 und 33 Die Eroberung des Melettamassivs Ziele und Maßnahmen der Heeresgruppe FM. Conrad Der am 23. November spät abends in Bozen eingetroffene Befehl, dem gemäß weitere Unternehmungen auf den Hochflächen „vorläufig einzustellen" waren, rief beim Heeresgruppenkommando Zweifel hervor. Der oberste Kriegsherr hatte einige Stunden früher, beim 11. Armiee- kmdo. weilend, dem GO. Scheuchenstuel beigestimmt, den von diesem beabsichtigten Angriff gegen das Melettamassiv nach einer zur Herbei¬ schaffung starker Artillerie unerläßlichen Unterbrechung zu erneuern, und auch dem in ähnlichem Sinne ausklingenden Vortrag des FM. Conrad nicht widersprochen. War demnach das eingetroffene Fernschreiben bloß als eine schriftliche Bestätigung der gegebenen Zustimmung zu werten, oder enthielt es einen neuen, vielleicht aus weiterreichenden Erwägun¬ gen erfließenden Entschluß ? Zur Klärung drahtete FM. Conrad am 24. November nach Baden, er beabsichtige, den begonnenen Angriff in der Folge schon deswegen fortzusetzen, weil die jetzige Lage auf der Hochfläche auf die Dauer unhaltbar sei. Er bitte um Genehmigung seines Vorhabens und um Zuweisung einer frischen, der 4. oder der deutschen 195. Division. Die Antwort der Heeresleitung lautete, daß die Aufgabe der Heeresgruppe in Tirol auch in der Folge darin bestehe, die Italiener am Abziehen von Kräften zu hindern, „wozu durch mäch¬ tige Artilleriewirkung unterstützte Teilaktionen durchzuführen sein werden". Der Einsatz einer frischen Division für diese Zwecke könne nicht zugestanden werden. Die im Etschtal stehende deutsche 195. ID. sei vielmehr dazu ausersehen, „um den zwischen Brenta und Piave be¬ absichtigten Vorstoß zu einem möglichst starken und vielleicht doch noch entscheidenden Erfolg auszugestalten". Der Ansicht Conrads, daß auch westlich der Brenta, also auf den Hochflächen, kräftigst vorgestoßen werden solle, wurde also nicht bei¬ gestimmt, aber es blieb dem Feldmarschall immerhin unbenommen, das Vorhaben gegen die Melettahöhen als „Teilaktion" auszuführen. Aus dieser Auffassung heraus ordnete er an, das nächste Ziel der 11. Armee