632 Die Herbstoffensive gegen Italien Am 29. Oktober erhielt FZM. Scheuchenstuel den vorbereitenden Befehl zum Angriffe. Danach waren die italienischen Linien zwischen Canove und der Höhe Katze 1223 (nördlich von Asiago) zu durch¬ brechen; sodann sollte der Angriffsraum nach beiden Seiten über Gallio und Fondi bis zum Mt. Lemme,rie verbreitert und die Höhen westlich von Valstagna erreicht werden, um den Verkehr im Brentatale zu unter¬ binden. Die unter dem Befehle des Gdl. Krautwald stehende Angriffs¬ gruppe war aus den Divisionen 6, 19, 52, 21 und 106 zu bilden. Die Fortschritte im Venetianischen und die an der Dolomitenfront immer deutlicher werdenden Anzeichen für einen bevorstehenden Rück¬ zug der Italiener veranlaßten den FM. Conrad zur Ausgabe eines neuen Befehles, in welchem er seine Absicht mitteilte, im Falle einer Räumung des Cadore durch die Italiener mit der Hauptkraft des XX. Korps über den Rollepaß und durch das Cismontal gegen den Abschnitt Fonzaso— Feltre vorzugehen. Die 49. ID. sollte starke Streifabteilungen mit Ar¬ tillerie vortreiben. Auf das Vorgehen in das Piave tal legte Conrad wegen der starken feindlichen Befestigungen und der zu erwartenden umfangreichen Straßenzerstörungen weniger Gewicht. Dementsprechend hatte Conrad auch schon am 30. beantragt, die 10. Armee mit Rücksicht auf das gebotene Zusammenwirken mit der deutschen 14. Armee aus seinem Befehlsbereich in jenen des Erzherzogs Eugen zu überweisen, was vom AOK. auch verfügt wurde (S.593). Die Verfolgung in den Dolomiten (4. bis 10. November) Der Abbau der italienischen Dolomitenfront war bei den Fort¬ schritten der Verbündeten im Venetianischen um die Monatswende immer wahrscheinlicher geworden; auch aus dem Verhalten des Feindes konnte geschlossen werden, daß die Räumung des Cadore unmittelbar bevorstehe1). Gdl. Roth traf daher Vorbereitungen, um den Italienern nach Beginn des Rückzuges auf den Fersen bleiben zu können. Er ord¬ nete für die Kräfte, die dem XX. Korps nach Abgabe der 52. ID. ver¬ blieben waren, eine Gruppierung an, die am 10. November erreicht sein sollte und die Bildung von Verfolgungskolonnen vorsah. Die !) Wiederum lieferte der bewährte Abhorchdienst der öst.-ung. Führung wertvolle Angaben. Ihnen war zu entnehmen., daß alle italienischen Funkstationen in den Be¬ reichen des I. und des IX. Korps sowie der .56. ID. am 2. November abgebaut wer¬ den sollten.