626 Die Herbstoffensive gegen Italien Das Eingreifen der Heeresgruppe Conrad Hiezu Beilage 30 Die italienische 4. Armee im Cadore Nach dem Zusammenbruche der Julischen Front und mit Beginn des Abbröckeins der Italiener vom Karnischen Kamm mußte nun auch die Dolomitenfront ins Wanken geraten. Hier stand in weitem Bogen vom Mt. Peralba an Kärntens Westgrenze bis zum Nordabf all der Hoch¬ fläche der Sieben Gemeinden die italienische 4. Armee, GLt. Nicolis di Robilant, mit drei Korps in der Gesamtstärke von 90 Bataillonen und 904 Geschützen1). An ihrem Ostflügel deckte das I.Korps mit der 1. ID. den Raum zwischen dem Karnischen Kamm und den Tofanen, mit einer Gruppe von fünf Alpinihataillonen das Gebiet um den Falza- regopaß. Das IX. Korps hielt den Raum zwischen dem Col di Lana und dem Tale von S. Pellegrino mit der 18., das Gebiet des Rollepasses mit der 17. Division. Das XVIII. Korps stand mit der 56. ID. in den Fassaner Alpen, mit der 15. und der 51. ID. im Suganertale. Auf öst.-ung. Seite hielt das XX. Korps, Gdl. Roth, mit der 49. und der 52. ID. die Dolomitenfront. Hiefür standen ihm 49 Bataillone 2) und 16 Standschützenabteilungen, ferner 409 Geschütze, darunter 229 ortsfeste, zur Verfügung. Das Suganertal sperrte die 18. ID. der 11. Ar¬ mee mit 12 Bataillonen3), drei Standschützenabteilungen und 106 Ge¬ schützen, davon 36 unbewegliche. Der auf den befestigten Raum von Cadore—Maè gestützten ita¬ lienischen 4. Armee waren zu Kriegsbeginn wichtige Aufgaben zugeteilt worden, deren Erfüllung sie aber bisnun, nach mehr als zwei Kampf¬ jahren, kaum nähergekommen war. Weder der oft versuchte Einbruch in das Pustertal noch der seit Mitte 1916 wiederholt angesetzte Stoß in das Fleimstal waren geglückt, und nur an wenigen Stellen dieser Hoch- gebirgsfront, wie im Gebiete der Tofanen, auf dem Col di Lana und auf dem Rollepaß, sowie auf Teilen des Fassaner Kammes hatten die a) Bericht der Untersuchungskommission, I, Tafel 4. — Rivista di artrgleria e genio, Oktoberheft 1933, 1385. 2) Darunter zwölf Landsturmbataillone sowie fünf aus Trachomkranken for¬ mierte Infanteriebataillone, die nur in abgesonderten Abschnitten verwendbar waren. 3) Davon 3 Va Bataillone Landsturm und Freiwillige Schützen.