622 Die Herbstoffensive gegen Italien enge Gebirgstal nach Sei vis durch; ihn erreichte später das gleiche Schicksal1). Am 6. abends sah auch die Besatzung des Mt. Festa, gegen den eine Hochgebirgskompagnie der 10. Armee angesetzt war, jeden weiteren Widerstand als nutelos an und sprengte das Werk. Es hatte durch die andauernde Beschießung des engen Tagli amen to taie s die Benützung der darin führenden Straße unterbunden und die dort vorrückenden Heeres¬ körper der Verbündeten zu zeitraubenden Umwegen gezwungen. Die nach Süden abziehende Werksbesatzung lief schließlich der Jägerdivi¬ sion in die Arme. Diese rückte am 7. im Sinne eines am Vortage erhal¬ tenen Befehles nach Meduno und Cavasso. Die weiteren Kampfhandlungen der Gruppe Hordt, die am 6. mit der Masse in Tramonti di sopra und disotto, mit der 217. IBrig. in Grasia nächtigte, sowie jene der 22. SchD. werden im Zusammenhange mit der Eroberung des Cadore geschildert werden. Von der Livenza zum unteren Piave (8. bis 10. November) In den letzten Tagen der Verfolgung bemühte sich das deutsche 14. Armeekmdo., das Schwergewicht auf dem Nordflügel zu verstärken, also mehr Truppen in das obere Piavetal nach Belluno einströmen zu lassen, um dann mit ausreichender Kraft über Feltre gegen Bassiano vordringen zu können. Auch war es der Wunsch des Gdl. Below, die Befehlsgewalt im oberen Piavetal nicht mit dem Kommando der 10. Ar¬ mee, die gleichfalls über Belluno nach Feltre gewiesen war, teilen zu müssen2). Dieser Plan Belows, mit dem Schwergewicht über den Gebirgsfuß vorzurücken, um die Piavefront auf dem Westufer von Norden her auf¬ zurollen, stand jedoch nicht im Einklang mit dem von der k. u. k. Hee¬ resleitung am 2. November erlassenen Befehl, wonach das Schwergewicht auf den Südflügel der Heeresgruppe Boroevic zu legen war, um auf dieser in der Ebene führenden und kürzeren Vormarschrichtung die italienische Piavefront von Süden her aus den Angeln zu heben. Aller¬ dings hatte man in Baden darauf verzichtet, die Verwirklichung dieser Absicht nachdrücklich zu betreiben; man widerstrebte aber anderseits *) Murari, 257 f. 2) Kr äff t, II, 187 f.