Vorschläge Ludendorffs für die Verfolgung 601 zu hindern, besonders einem über die Sieben Gemeinden geführten Stoß Bedeutung zu, für den möglichst starke Kräfte verfügbar gemacht werden sollten. Der Marschall kam somit wieder auf seinen Königs¬ gedanken zurück und war hochgestimmt, ihn nun endlich ausführen zu können. Die Heeresleitung sagte wohl zu, alles zu tun, um den Feind auch vom Piave zu werfen. Zur Stunde nahm sie eine weitere, über die schon eingeleitete Verschiebung der 21. SchD. und der 106. LstlD. hinaus¬ gehende Verstärkung der Heeresgruppe in Tirol jedoch nicht in Aus¬ sicht, obwohl sich bereits überblicken ließ, daß bei der Heeresgruppe Boroevic schon wegen des schmäler werdenden Raumes zunächst gar nicht alle Divisionen entfaltet werden könnten. Die vorerwähnte An¬ kündigung der DOHL., allenfalls fünf deutsche Divisionen abzuziehen, scheint aber auch dazu beigetragen zu haben, daß man in Baden eine Verschiebung weiterer Kräfte aus Friaul nach Tirol gar nicht in Er¬ wägung zog, weil man die in der Ebene vorrückende Heeresmacht nicht allzu sehr schwächen wollte. Da anfangs November mit dem Eintreffen französischer und eng¬ lischer Truppen in Oberitalien gerechnet werden mußte, gab Gdl. Ludendorff am 1. November dem k.u.k. AOK. seine Ansichten über die Fortführung der Offensive bekannt. Er empfahl, dem Weitermarsch bis zur Livenza den Charakter ,,einer geschlossenen Vorwärtsbewegung" zu geben, „aus der jederzeit zur Schlacht übergegangen werden" könne. Die inneren Flügel der 10. und der 14. Armee sollten stark gehalten und über die Höhen am Nordrand der Ebene vorgeführt werden, wo¬ bei die 10. Armee Richtung auf Belluno zu nehmen hätte. Südlich der 14. Armee sollte eine Isonzoarmee, allenfalls zunächst gestaffelt, vor¬ rücken. Die weniger beweglichen Divisionen sollten auf dem westlichen Tagliamentoufer Brückenköpfe bauen. Bei der Heeresgruppe Conrad wären der noch zu verstärkenden 11. Armee und der 10. die Höhen nördlich von Bassano sowie jene südlich von Feltre und Belluno als Ziele zuzuweisen. Schließlich bezeichnete Ludendorff das Freimachen deutscher Kräfte im Osten durch Truppen der Isonzoarmeen als dringend er¬ wünscht. Schon am 29. Oktober hatte er angeregt, sechs bis acht der im zweiten Treffen nachfolgenden öst.-ung. Divisionen hiefür zur Ver¬ fügung zu stellen, um einige deutsche Divisionen für den Westen frei¬ zumachen. Gdl.Arz stimmte den Anregungen für die der 11. und der 10. Armee zu stellenden Aufgaben sowie dem beantragten Bau von Brückenköpfen