554 Die Herbstoffensive gegen Italien durcheilte; Teile rückten bis in die Nacht hinein bei strömendem Regen noch nach Ziracco, Grions und Remanzacco vor. Die 26. ID., die schlie߬ lich den Mt. Purgessimo im Westen umgangen hatte und in den ersten Nachmittagsstunden durch einen Rückenangriff bezwang, durchschritt sodann gleichfalls Cividale. Vorgeschobene Teile drangen noch bis Selvis und Premariacco vor. Außer reicher Beute fielen den Württembergern 6000 Gefangene in die Hände. Dem Korps Scotti war für den 27. zunächst die Eroberung der von Castel del Monte gekrönten Höhe vorgezeichnet, wozu die deutsche 5. ID. auf der Rückenlinie anzugreifen hatte. Die k. u. k. 1. ID. sollte zuerst das Judriotal vom Feinde säubern und sodann — wenn erforder¬ lich — von Osten her gegen Castel del Monte vorgehen. In weiterer Folge hatte das Korps über Firmano, Orzano nach Udine vorzurücken. Das Spitzenregiment der 5. ID. eroberte um 4h nachm. allein den stark ausgebauten und von einer Nachhut des italienischen VII. Korps hartnäckig verteidigten Mt. Spigh; hiebei streckten über 3000 Italiener ihre Waffen. Die 1. ID., die den Kolovratrücken dem II. Korps über¬ lassen und auf das westliche Judrioufer hinüberwechseln sollte, fand alle Brücken über den hochangeschwollenen Wildbach zerstört. Außer¬ dem schlug starkes feindliches Artilleriefeuer von der Korada herüber, das mit den zur Hand befindlichen zwei Gebirgsgeschützen nur wenig wirkungsvoll erwidert werden konnte. Um unnötige Verluste zu vermei¬ den, wartete die Division bei Britof und Melina die Dunkelheit ab. Dann erst rückte sie in den zugewiesenen Nächtigungsraum Colobrida—S. Pietro di Chiazzacco—Miscek ab, den sie wohl ohne Kampf, jedoch sehr spät nachts, mit Teilen sogar erst am 28. vormittags, erreichte. Unterdessen hatte das vordere Regiment der deutschen 5. ID. spät nachmittags im scharfen Nachdrängen auch Castel del Monte erstürmt und weitere 600 Gefangene eingebracht. Das Regiment nächtigte auf dem Kampf¬ felde. Die beiden anderen Regimenter rückten nach Janich und auf den Mt. S. Giovanni nach. Die Artillerie erreichte auf der Höhenstraße erst den Raum knapp südlich der Jeza. Die Division war somit auf 20 km Länge auseinandergezogen. Die Ereignisse bei der Heeresgruppe Boroevic Das Kommando der 2. Isonzoarmee war bereits am 26. Oktober mittags der Ansicht gewesen, daß sich der Feind vor der Armee im