526 Die Herbstoffensive gegen Italien nach Westen fortzuführen. Die vom Obst. Spiess befehligte 216. IBrig. dieser Division hatte den Feind vom Rombon hinunterzuwerfen, Pluzne und die Prevalascharte zu nehmen und beim Angriff der 59. GbBrig. der 10. Armee gegen den Neveasattel mitzuwirken. Der 55. ID. war auf¬ getragen, unterstützt vom linken Flügel der 22. SchD., am ersten Tag die vorderste italienische Stellung auf dem Vrsic zu durchstoßen und dann den Ostteil des Polounikrückens zwischen Jama pl. und Krasji vrh sowie den Sattel bei Planina za Kraju zu nehmen. Ihr weiteres» Ziel war Karfreit, von wo aus sie auf den Stolrücken, nach Creda und auf den Mt. Mia Abteilungen vorzutreiben hatte; allenfalls war durch sie auch der Mt. Matajur zu besetzen, wenn dies noch nicht das Korps Stein getan haben sollte. Die deutsche Jägerdivision hatte der Haupt¬ stoßgruppe im Tale zu folgen und über Saga nach Karfreit zu rücken. Um 9h vorm. brachen die vordersten Abteilungen der 22. SchD. aus ihren Sturmstellungen vor und vermochten sich bald der ersten italie¬ nischen Gräben zwischen der Steilstufe nördlich von Flitsch und der Straße zu bemächtigen. Südlich davon war jedes Leben ausgelöscht, denn das deutsche Gas hatte verheerend gewirkt1). Nach Überwältigung der noch Widerstand leistenden Abteilungen der italienischen 50. ID. erstürmten das Marburger SchR. 26 2) und Tiroler Kaiserschüteen die Ruinen des Ortes Flitsch. Weiter vordringend wurde, nachdem Teile des Grazer SchR. 3 eingesetzt worden waren, gegen lh nachm. auch die zweite Stellung durchbrochen. Bis zum Abend war Pluzne genommen; die jetzt durch die Masse der 98. KSchBrig. verstärkte Spitze des Sto߬ keiles war bis zur abgebrochenen Brücke bei Pod Celom vorgedrungen. Teile des SchR. 3 besetzten nun auch die dritte Stellung. Die mittler¬ weile hereingebrochene Nacht, der wildschäumende Bokabach und das auf der Talenge von Pod Celom liegende Feuer der eigenen Artillerie, mit der eine Verständigung nicht gelang, hinderten die 22. SchD., noch während der Nacht nach Saga vorzurücken. Sie hatte insgesamt 3000 Ge¬ fangene, 36 Geschütze und 50Maschinengewehre eingebracht3). x) Heydendorff, Der Gaswerferangriff bei Flitsch am 24. Oktober 1917 (Mil. wiss. Mitt., Wien, Jhrg. 1934, 311 ff.). 2) Dem Kommandanten des SchR. 26, Obstlt. Florian Freih. v. Pasetti, wurde für die hervorragende, initiative Führung seines tapferen Regiments das Ritterkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens zugesprochen. 3) In Erinnerung an das hervorragend capfere Verhalten der SchR. 3 und 26 feiert das Nachfolgeregiment im österreichischen Bundesheere, das steierische Alpen¬ jägerregiment Nr. 9, das die Überlieferung der beiden Regimenter zu pflegen hat, den 24. Oktober als Gedenktag.