478 Der Hochsommer 1917 an der Südwestfront Opfern mußte sie schließlich am Abend in die Ausgangsstellung zurück¬ kehren. Wenige Stunden zuvor war der Feind vor dem Hermada¬ abschnitt zum Gegenangriff geschritten; er hatte südlich von Flondar wieder ein Stück der Linie la zu gewinnen vermocht. Teile des IR. 51 und des IR. 62 sowie das Bataillon 11/47 warfen sich den Italienern entgegen; bis zum Einbruch der Dunkelheit glückte es ihnen ,aber nur, die neue Einbruchsstelle abzuriegeln. Hierauf befahl der Korpskom¬ mandant dem FML. Schneider-Manns-Au, am nächsten Tage den Kampf um die Linie la fortzusetzen und stellte ihm noch das ganze IR. 15 zur Verfügung. FML. Schamschula sollte inzwischen neue Versuche, die Linie lc zu gewinnen, unterlassen. Am 5. September bei Tagesanbruch wurde im Hermadaabschnitt der Angriff fortgesetzt und im prächtigen, schwungvollen Vorstoß wieder die ganze Linie la erreicht. Die Ereignisse dieses Tages nahmen dann einen ähnlichen Verlauf wie am Vortage, doch gelang es den Italienern diesmal nicht mehr, in die vorderste Linie einzubrechen, die fortan trotz mehrfacher Anstürme des Feindes im Besitze des k. u. k. XXIII. Korps blieb. Mit dem geschilderten Gegenangriff schloß die Schlacht auf dem Südflügel ab. Die Verluste der Italiener waren zweifellos sehr groß. An Gefangenen allein büßten sie 163 Offiziere und 6620 Mann ein. Die anhaltende Ruhe in diesem Abschnitt ermöglichte es sodann, die 28. und die 35. Division abzulösen, die sich gleichermaßen ihrer großen Taten rühmen konnten. F ortgesetztes Ringen um den Mt. S. Gabriele Die italienische Heeresleitung hatte sich am 1. September veranlaßt gesehen, den drei Tage vorher bekanntgegebenen Zeitpunkt für den Be¬ ginn des Großangriffes im Görzer Becken auf Ende September zu ver¬ schieben, weil sie befürchtete, daß der erforderliche Schießbedarf bis Mitte des Monats nicht herbeigeschafft werden könnte1). Zur Sicherung vor unvorhergesehenen Zwischenfällen durften die Vorräte für die mitt¬ leren und schweren Batterien nicht unter eine festgesetzte Grenze sin¬ ken, und nun war man schon nahe an diese Grenze angelangt. Der Führer der 2. Armee war jedoch der Meinung, daß die Eroberung des Mt. S. Gabriele nicht aufgeschoben werden dürfe, und trieb zur Fort- 1) Vgl. Fußnote *) auf S. 472.