400 Die letzten Schlachten auf dem rumänischen Kriegsschauplatz Die Eroberung der Höhe Dolzok durch die 3. Armee (27. August) Im Nachbarbereich der Heeresgruppe "Böhm-Ermolli, bei der 3. Ar¬ mee, waren die Tage seit dem 6. August unter gegenseitigen Kanonaden verlaufen. Am 10. August trug der Oberbefehlshaber Ost dem Armee¬ führer, GO. Kfitek, die Wiedereroberung der Höhe Dol¿ok auf, die mit ihrer starken russischen Besatzung Czernowitz bedrohte. Für den Angriff wurde dem nunmehrigen Kommandanten des öst.-ung. XIII. Korps, Gdl. Csanády, die Gruppe GLt. Sieger, bestehend aus der 8. bayr. RD. und der 16. RD., überwiesen. Als Ersatz hiefür hatte das XIII. Korps die k.u.k. 36. ID. ohne Artillerie an die Gruppe Litzmann, jetzt Gruppe „Zastawna" genannt, abzugeben. Nach sorgfältiger Vorbereitung wurde der Angriff auf den Dolzok am 27. August ausgeführt. Das Unternehmen glückte vollkommen. Die 16. RD. und die 8. bayr. RD. durchbrachen unter der Führung des GLt. Sieger die starke Höhenstellung1). Die 16. RD. drehte nach der Er¬ oberung des Dol¿ok nach rechts ein und rollte die russischen Linien nach Süden auf, wo sich nun auch die auf dem rechten Flügel des XIII. Korps stehende 42. HID., GM. Mihaljevic, dem Vorgehen anschloß. Als gegen Abend die 8.bayr. RD. links schwenkend nach Norden vorstieß, um noch eine Höhe nördlich vom Dolzok zu gewinnen, ging auch der Nordflügel des XIII. Korps, die 2. KD., GM. Abele, zum Angriff über. Schließlich war die Russenfront in einer Breite von über 5 km und bis zu einer Tiefe von 3 km eingedrückt ; das für die Dauerstellung in Aus¬ sicht genommene Gelände war nunmehr fest in den Händen der An¬ greifer. 1000 Gefangene, sechs Geschütze und viel Kriegsgerät waren die Beute der Sieger. Der Feind hatte auch schwere, blutige Verluste erlitten, hingegen waren die Einbußen der Angreifer, dank der wohl¬ überlegten, ausgiebigen Vorarbeit durch Artillerie und Minenwerfer vergleichsweise gering. Weiterhin verharrten die Armeen der Heeresgruppe Böhm-Ermolli gleich jenen Linsingens in starrer Abwehr. An der langen Front vom Dniester bis zum Pripiatj war von den Russen nach ihrer Niederlage in Ostgalizien, allem Ermessen nach, kaum mehr etwas zu besorgen. x) J a u d und Weech, 170 f. — Rot h, Das K. B. Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 23 (München 1927), 142 ff.