348 Die letzten Schlachten auf dem rumänischen Kriegsschauplatz nur ablenken sollte. Dieses Vorbereiitungsfeuer währte drei Tage und erreichte einen an der rumänischen Front bisher nicht gekannten Stärke¬ grad. Gegen den Einbruchsraum vor Nämoloasa wüteten 600 Geschütze ; sie verbrauchten 170.000 Geschosse mit einem Gesamtgewicht von 2000 Tonnen1). Die Verteidiger erwiderten mit einem kräftigen Ver¬ nichtungsfeuer auf die Sammelräume der Stürmer und wähnten, den Angriffswillen der feindlichen Infanterie, als sie nach dem 25. Juli nicht anging, gebrochen zu haben. In Wirklichkeit war aber Kerenski dem König von Rumänien überraschend in den Arm gefallen. Die rus¬ sische Regierung, sehr bestürzt über den Niederbruch ihres Heeres in Galizien, gebot am 25. ihren auf dem rumänischen Kriegsschauplatz fechtenden Armeen, die begonnene Offensive einzustellen. Das rumä¬ nische Oberkommando mußte schweren Herzens auf das Fortsetzen der Kriegshandlung verzichten, in die man große Hoffnungen gesetzt hatte. So waren nur gewaltige Munitionsmengen vergeudet worden; die Schlacht bei Nämoloasa wurde nicht durchgekämpft. Der von Gen. Schtscherbatschew an die russischen Armeen gerichtete Befehl, sprach von einem nur „vorübergehenden" Abbrechen der Offensive, um die Kampfkraft des Heeres für die Zukunft zu sichern. Mit allen Mitteln sei zu trachten, neuerdings eine „eiserne" Manneszucht zu schaffen2). Der Einbruch der Armee Averescu in das S ove jubecken (22. bis 29. Juli) Bei der zwischen dem Susita- und dem Casinutale vor der öst.- ung. Armee Rohr stehenden rumänischen 2. Armee, die 56 Bataillone, 16 Schwadronen und 66 Batterien mit 316 Geschützen zählte, hatte Gen. Averescu den Angriff seit langem sorgfältig vorbereiten lassen. Während der schwach gehaltene rechte Flügel, das IV. Rumänenkorps (8. und halbe 6. ID.) den Gegner, die k. u. k. 8. GbBrig. und die 1. KD:, im Casinugebiet durch Vorstöße fesseln sollte, hatte links davon das II. Rumänenkorps (die halbe 6. und die 3. ID., denen die 1. ID. und die 2. Cälärasibrigade als Reserve dienten) den Hauptschlag zu führen. Die Wehr Stellung der deutschen 218. ID. war bei Mär ästi zu zertrüm¬ mern und zunächst bis Câmpurile und Gäurile vorzudringen. Gegen die Südhälfte der auf 28 km ausgedehnten 218. ID. war von Racoasa x) IC i r i t z e s c o, 308 ff. — W i n o g r a d s k y, 361 ff. 2) D a b i j a, IV, 104.