Meinungsverschiedenheiten über Fortführung der Offensive 325 wollte ebenfalls in die Moldau, aber nur südlich vom Sereth, einbrechen und den Feind nach Südosten werfen, um ihn dann von Norden her zu umfassen. Doch es konnte nicht, wie GO. Böhim-Ermolli bei der Gegenoffensive von Zloczów, mit ausgiebigen Verstärkungen und mit einer gründlichen Vorbereitungsmöglichkeit rechnen. Überdies begann der Nachschub bereits zu stocken. Dias Heeresfrontkommando wollte sich daher zunächst mit eineim Stoß unmittelbar in die Flanke des vor dem Nordflügel der 1. Armee stehenden Feindes und mit dem Er¬ reichen des Sereth begnügen1). Als die k. u. k. Heeresleitung am 31. Juli dem Heeresfrontkommando den Befehl gab, mit dem XVII. und dem Karpathenkorps im Räume zwischen Pruth und Sereth vorzugehen und mit dem XXVI. Korps und der Gruppe Krauss die Richtung auf die Städte Sereth und Suczawa zu nehmen, da richtete das Heeresfrontkommando nach Baden die Bitte, die an die 7. Armee bereits ausgegebenen Anweisungen aufrecht halten zu dürfen. Denn ein auf allen Straßen südlich vom Sereth rasch angesetzter Angriff von sechs Infanterie- und drei Kavallerie¬ divisionen gegen die Linie Folti ceni—Le orda werde eher zum Ziele, führen, als ein Stoß mit engzusammengeballten Kräften von bloß fünf Infanteriedivisionen aus dem Räume südlich von Czernowitz. Die k. u. k. Heeresleitung stimmte dem jedoch nicht zu. Sie war der Auffassung, daß jetzt ein Vorgehen gegen den Feind vor der 1. Armee weniger dringend sei als eine Unterstützung des k. u. k. XVII. Korps, und befahl dem Erzherzog Joseph am 1. August nochmals, daß mit starkem linkem Flügel zwischen Sereth und Pruth vorgerückt werden müsse. GO. Kö ve ss wurde hierauf angewiesen, bereit zu sein, die Gruppen der 7. Armee mehr nach Norden zu führen, damit das Karpathenkorps nördlich der Stadt Sereth einschwenken könne. Die Vor marschkämpf e der k.u.k. 7. Armee Vor der k.u.k. 7.Armee hatten die Russen bis zum 30.Juli am Czeremosz und an der Moldawa gehalten (S. 319). Als sie diese Ab¬ schnitte preisgeben mußten, und als das XI. Korps ihrer 1. Armee zwi¬ schen Sereth und Pruth ostwärts bis an die Reichsgrenze wich, setzten das XXIII. und das XVIII. Korps dem Vorgehen des Gegners zunächst in der Linie Czudyn—Fräs,sin—Russisch Moldawitza—Kimpolung und *) K i s z 1 i n g, Sommerfeldzug 1917.