Die Befreiung von Czernowitz 323 gesetzt. GO. Kritek wollte die Angriffshandlungen an diesem Tage ab¬ schließen und zwischen dem Dniester und dem Pruth eine von Raszkow über Szylowcy nach Boj an verlaufende Dauerstellung beziehen. Wäh¬ rend sich die Gruppe Litzmann ohne nennenswerten Widerstand über die Reichsgrenze vorschob und bessarabisches Gebiet betrat, stieß der Südflügel, das XIII. Korps, zwischen Kalinkowcy und Boj an auf eine von erheblichen Kräften gebildete feste Russenfront. Truppen dieses Korps bemächtigten sich noch am Abend des Westrandes der beherr¬ schenden Höhe Dolzok. Tags darauf, am 5. früh, setzte jedoch ein kräftiger Gegenstoß der Russen ein. Der Dol±ok ging wieder verloren. Die k. u. k. 36. ID. wich zurück und entblößte die rechte Flanke der anschließenden S.bayr. RD., die von den nachstoßenden Russen umfaßt wurde. Reserven — es waren die Jägerbataillone der inzwischen zur Gruppe Litzmann zurück¬ getretenen bayr. KD. — eilten herbei und brachten den Feind zum Stehen1). Die Befreiung -der Bukowina (Ende Juli bis Mitte August) Hiezu Beilage 17 Pläne und Befehle Während die Südarmee bis an den Zbrucz vorstieß, und die 3. Ar¬ mee auf Czernowitz vordrang, dachten die Heeresleitungen der Verbün¬ deten daran, den errungenen Sieg weiter auszubeuten. Man hoffte, über den Sereth und aus der Bukowina in die Moldau hinein vordringen zu können, um auch diesen letzten Teil Rumäniens zu erobern. Allerdings ließ die DOHL. am 31. Juli das k. u.k. AOK. wissen, daß diese aus¬ sichtsreiche und bedeutungsvolle Operation nur dann ausführbar sein werde, wenn die Stoßkraft aller Truppen zu einem rücksichtslosen Vor¬ dringen an den Pruth ausreichte. Die Zweifel Ludendorffs bezogen sich offensichtlich auf die östj.-ung. Verbände', von denen einige bei Zborów und bei Stanislau geringere Festigkeit gezeigt hatten. Auch mußte sich dem Generalquartiermeister die Frage aufdrängen, ob man sich durch einen so weit ausgreifenden Vorstoß nicht zu sehr von den Eisenbahnen !) Hutschenreutfier, 95. 21*