320 Die Rückeroberung von Ostgalizien bei Zablotów den Prnth (S. 315) und erreichte tags darauf bei Russisch Banilla das Ostufer des Czeremosz. Das k. u. k. XVII. Korps drang unterdessen durch das PistynkataL auf Kuty vor. Die deutsche 200. ID. stieß über Uscie Putilla talwärts. Sie überwand am 29. bei Rostoki den Widerstand von Truppen des XXIII. Russenkorps und faßte tags darauf das XI. Korps bei Wiznitz in der Südflanke. Die am Unterlauf des Czeremosz überflügelten Russen wichen noch am 30. vormittags nach Osten; denn sie fürchteten, abgeschnitten zu werden. FML. Fabini folgte mit seinem Korps und mit der ihm nun zugeteilten 5. ID. dem Feinde auf dem Fuße. Die Kämpfe bis zur Wiedereroberung von Czernowitz (31. Juli bis 5. August) Am 29. Juli hatte Kerenski im Großen Hauptquartier zu Mohilew eine Besprechung mit den Oberbefehlshabern der Fronten abgehalten. Die Führer des russischen Heeres beschworen Kerenski, alle Soldaten- komitees abzuschaffen und die unbedingte Befehlsgewalt der Offiziere wieder herzustellen. Ein Entschluß wurde jedoch nicht gefaßt; denn die in Mohilew anwesenden Regierungsvertreter lehnten die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Hebung der Manneszucht und des Kampfwillens ab1). Drei Tage nach dieser Konferenz wurde Gen. Brussilow seines Postens enthoben und Kornilow, der in den letzten Kriegshandlungen durch seine Tatkraft in den Vordergrund getreten war, zum Höchstkomman¬ dierenden ernannt. Nach diesem Wechsel in der Führung des russischen Heeres bekleideten in rascher Folge die Generale Balujew, Denikin und Wolodtschenko die Stelle des Oberbefehlshabers der Südwestfront. Die Kriegslage besserte sich für die Russen jedoch nicht, und die Ereignisse an der Südwestfront nahmen ihren verhängnisvollen Fort¬ gang. Ende Juli ermannte sich zwar die geschlagene 7. Armee unter Seliwatschew und die 8. Armee unter Tscheremisow am Grenzfluß Zbrucz zu neuem Widerstand. Südlich vom Dniester vermochten sich aber die Korps XXXIII, XVI und XII der 8#Russenarmee, die bei Nepolokoutz, bei Werenczanka und bei Doroschoutz den Vormarsch des Gegners auf Czernowitz aufhalten sollten, nicht zu behaupten. Während der äußerste Südflügel der Armee Tscheremisow auf den Höhen östlich von Sniatyn am 30. und am 31. Juli dem ihm verfolgen- 1) K n o X, II., 667 f. — Zajontschkowskij, Feldzug 1917, 87 ff. — Spannocchi, 115 ff.