290 Die Rückeroberung von Ostgalisien knapp nördlich von Zborów führen. Nach Maßgabe des Fortschreitens der Kriegshanditing sollten sich auch die weiter südlich stehenden Teile der Heeresgruppe an der Offensive beteiligen. Die deutschen Verstär¬ kungen sollten jedoch erst beigestellt werden, wenn die Heeresgruppe tatsächlich angegriffen wurde. Als am 30. Juni über den russischen Angriff kein Zweifel mehr bestehen konnte, ließ GFM. Hindenburg unverzüglich die Truppen¬ verschiebungen beginnen. Aus dem Westen rollten das Generalkmdo. des XXIII. RKorps, die 1. und die 2. GID., die 5. und die 6. ID. sowie die 16. RD., aus Litauen das Generalkmdo. LI gegen Lemberg heran. Weitere Kräfte sollten folgen, und zwar die 20. ID. aus dem Westen, die 232. ID. aus Litauen und die bayr. KD., ■ verstärkt durch eine komb. KavBrig. und zwei Jägerbataillone, áus Wolhynien. Die Heeresfront Erzherzog Joseph stellte 22 Batterien, darunter 13 schwere, zur Ver¬ fügung und machte überdies in den ersten Julitagen auf Befehl der k. u. k. Heeresleitung die 8. bayr. RD. für den Angriff frei. Mehr zu geben, schien der Heeresleitung zur Zeit nicht möglich, da alle ver¬ fügbaren Heeresreserven zur Abwehr eines neuen Ansturmes der Ita¬ liener am Isonzo bereitgehalten werden mußten. Noch in den letzten Junitagen hatten der Oberbefehlshaber Ost und das Heeresgruppenkommando Böhm-Ermolli mit den Angriffsvor- bereitungen begonnen, mit deren Durchführung der Kommandant des Abschnittes Zloczow, Gdl. Winckler, beauftragt wurde. Die artille¬ ristischen Vorbereitungen und das Heranführen der Truppen mußten etwa 14 Tage in Anspruch nehmen und konnten daher nicht vor Mitte Juli beendet sein. Schon am 1. Juli setzte aber die im vorigen Kapitel geschilderte russische Offensive ein. Di^ Erfolge des Feindes gegen den Südflügel der 2. Armee zwangen den Oberbefehlshaber Ost, die für den Gegenangriff bestimmte 237. ID. dem Abschnitt Zloczow zu über¬ weisen und das gerade eingetroffene Generalkmdo. LI an Stelle des k. u:k. IX. Korpskmdos. in die Front zu stellen (S.251). Als der Ein¬ bruch der Russen bei Zborów durch deutsche Truppen aufgefangen war, aber die starken feindlichen Angriffe gegen die Südarmee noch weiter gingen, erteilte der Oberbefehlshaber Ost am 3. Juli dem GO. Böhm-Ermolli die Weisung, daß die Gegenoffensive zu beginnen habe, sobald die für den ersten Stoß erforderlichen Kräfte eingetroffen seien. Es sollte nicht auf den Aufmarsch der zuletzt anrollenden Kräfte — die 20. und die 92. ID. sowie die an Stelle der 232. ID. verfügbar ge¬ machte 42. ID.. -— gewartet werden. GFM. Prin^Leopold von Bayern