Kritische Lage auf dem Südflügel der 3. Armee 279 scharfen Appell an die kroatischen Regimenter der 36. ID., ihren bisher glänzenden Ruf nicht aufs Spiel zu setzen, und wiesen sie zum Aus¬ harren an, da in den nächsten Tagen genügend Verstärkungen zur Stelle sein würden. Die Lage beim XIII. Korps war aber noch nicht sichergestellt, und die Haltung der Truppen ließ neue Einbrüche des Feindes befürchten; daher schien es dem Heeresgruppenkommando ge¬ boten, eine etwaige Zurücknahme des XIII. Korps hinter die Lomnica in Erwägung zu ziehen. GO. Kfitek vertrat aber den Standpunkt, daß die Höhen östlich dieses Flusses festgehalten werden müßten, weil in der durch die Zurückverlegung der Front gewonnenen geringen Zeit viel zu wenig frische Truppen eingetroffen sein würden, üm die Ver¬ teidigung wesentlich besser gestalten zu können. Das Ende des Russenangriffes in Galizien (14. bis 16. Juli) Für die Russen bedeutete der am 13. Juli bei Nowica erzielte Ein¬ bruch in die Kampflinien des k. u. k. XIII. Korps den Höhepunkt und zugleich das Ende ihrer Offensive. Zwar wiederholten sie noch am 14. ihre Vorstöße in den Ausläufern der Karpathen, auf der Höhe Lopata und bei Jasien gegen die 5. ID. und bei Ldziany gegen den linken Flü¬ gel der 42. HID.; auch im Abschnitt der 36. ID. auf den Höhen bei Nowica dauerten die Kämpfe noch mehrere Tage an. Aber alle diese vereinzelten und schwächlichen Vorstöße der Russen scheiterten schon an dem Abwehrfeuer der Verteidiger. Die 8. Russenarmee begann sicht¬ lich zu ermatten, sie hatte in der so verheißungsvoll begonnenen Offen¬ sive fast 40.000 Streiter verloren. Es war ein sehr gefährliches Unternehmen, das Gen. Kornilow in die Wege geleitet hatte, als er von Stanislau über Kalusz vorstieß. Wegen der Mißerfolge der benachbarten 7. Armee konnte ein rasches Vordringen der 8. Armee eine ungünstige Lage herbeiführen. Der Höchstkommandierende, Gen. Brussilow, erkannte die Gefahr und for¬ derte mehrmals den Oberbefehlshaber der südwestlichen Front, Gen. Gutor, und den Gen. Kornilow auf, den Hauptschlag nicht in der Rich¬ tung auf Halicz und Kalusz, sondern in der Richtung auf Rohatyn zu führen. Aber Kornilow beachtete diese Warnungen nicht. In völliger Verkennung der Lage, nur nach politischen Erfolgen strebend und an¬ gespornt durch die Begeisterung, die sein Sieg bei Stanislau in ganz Rußland hervorgerufen hatte, führte er den Angriff in der Richtung