Gegenmaßnahmen der Verbündeten 247 Truppen nunmehr am Südflügel des k. u. k. IX. Korps eingeschobene deutsche 223. ID. östlich von Dryszczów eine neue Linie. Die k. u. k. 32. ID., FML. Ritt. v. Willerding, hatte am l.Juli vor¬ mittags das gegen die Höhe Mogila bei Zborów gerichtete Sturmtrup¬ penunternehmen der 4. finn. SchD. erfolgreich abgeschlagen. Gegen den benachbarten linken Flügel der k. u. k. 19. ID. hatten sich hierauf An¬ zeichen eines unmittelbar bevorstehenden Angriffes der Russen bemerk¬ bar gemacht. An diesem gefährdeten Abschnitt befanden sich nur verhältnismäßig spärliche öst.-ung. Kampf re serven. GO. Böhm-Ermolli stellte zwar im Laufe des 1. nachmittags dem Abschnitt Zloczów seine Heeresgruppenreserve, die hinter dem V. Korps versammelte deutsche 96. ID., zur Verfügung, und Gdl. Winckler sandte das ErsR. 29, den Rest der 223. ID., von Ryków nach 2abin. Diese deutschen Truppen konnten aber erst ehestens vom 2. Juli früh an hinter dem k. u. k. IX. Korps eintreffen. Die Angriffsdivisionen der 11. Russenarmee hatten wohl am l.Juli ihr Tagesziel, die Höhen östlich der Zlota Lipa bei Urrnan, nicht er¬ reicht, immerhin aber einen bedeutenden Anfangserfolg errungen. Als die ersten Nachrichten über die Eroberung von Koniuchy kamen, da wähnte Kerenski, bereits einen großen, entscheidenden Sieg errungen zu haben und sandte noch am l.Juli an den Ministerpräsidenten Lwow ein Telegramm, in welchem er als Auszeichnung für die siegreichen Regimenter bei der Regierung die Verleihung von roten Fahnen erbat. Der Ministerpräsident Fürst Lwow sagte sie bereitwillig zu und erklärte in seinem Antworttelegramm: „Der l.Juli hat der ganzen Welt die Kraft der revolutionären Armee gezeigt, die aufgebaut ist auf demo¬ kratischer Grundlage und durchdrungen ist von dem Ideal der Revo¬ lution1)." Der Jubel war voreilig. Die Angriffstruppen hatten schwere Verluste erlitten; unter diesem Eindruck sollte ihre Kampffreudigkeit nur allzu bald versiegen. Am 2. Juli wollte Gen. Erdeli, der Führer der russischen 11. Armee, den Erfolg, den er bei Koniuchy errungen hatte, weiter ausbauen. Vom XLIX. Russenkorps hatte die 4. finn. SchD. die Höhe Mogila bei Zborów anzugreifen, die 6. finn. SchD. die Höhen südlich von Hodów zu er¬ reichen. Die zwischen diesen beiden Divisionen eingeschobene tschecho¬ slowakische Schützenbrigade sollte sich zunächst abwartend verhalten. Gewann der Angriff der 4. finn. SchD. Raum, dann hatte der rechte Flügel der TschechoSlowaken die gegnerische Stellung zu durchbrechen 1) Smilg-Benario, Von Kerenski zu Lenin, 115 f.