216 Der letzte Russenansturm front abgezogen. Nach der Abfahrt der 36. RD. und der 119. ID. trat an Stelle der letztgenannten die von der Arrasfront gekommene 24. (sächsische) RD. in die Front der Südarmee; für die 36. RD. wurde die hinter der front stehende 75. RD. eingesetzt. Als Reserve des Ober¬ befehlshabers Ost traf Ende Mai die 4. ErsD. hinter der Südarmee ein. Die k. u. k. 2. Armee erhielt im Mai an Stelle der 195. und der 10. bayr. ID. zwei abgekämpfte Westdivisionen, die 12. LD. und die 223. Division. An öst.-ung. Divisionen wurden im Monat Mai und anfangs Juni aus den Karpathen die 12. ID., aus der Csik die 24. ID., aus Ostgalizien die 21. SchD. und von der Szczara die 35. ID. an die Südwestfront ab¬ gezogen. Die k. u. k. 4. Armee gab das XXIV. Korpskommando eben¬ falls an die Südwestfront ab. Außerdem stellte sie die deutsche 16. ID., wie schon vorher die 15., dem Oberbefehlshaber Ost zur Verfügung. Nach dem Abtransport der beiden genannten Divisionen nach Brest- Litowsk wurden die von dort gekommene deutsche 7. LD. und die bis¬ her hinter der Front des XXII. Korps stehende deutsche 86. ID. am Nordflügel der 4. Armee eingesetzt. Die neuaufgestellte sächsische 45. LD. wurde dem Abschnitt Kowel an Stelle der deutschen 92. ID. überwiesen, die Reserve des Oberbefehlshabers Ost wurde. Die deutsche 47. LD. gelangte anfangs Juni von der Westfront nach Kalusz und ging Ende des Monats als weitere Reserve des Oberbefehlshabers Ost nach Lublin ab. Die deutsche 9. Armee in Rumänien stellte anfangs Juni die k. u. k. 73. ID. der Südwestfront zur Verfügung und erhielt dafür die abgekämpfte 62. ID. überwiesen. Der weitere Verfall des russischen Heeres Am 1. Mai hatte der Radiohorchdienst der k. u. k. Heeresleitung eine Funkdepesche des Gdl. Alexejew aufgefangen, worin er dem eng¬ lischen Oberkommandanten, der sich eben mit den Plänen zur Fort¬ setzung der steckengebliebenen Offensive beschäftigte, die Hilfe der ganzen russischen Macht zusicherte; doch sollte dies erst geschehen, wenn die Witterung es gestatten würde. In Wirklichkeit war die russische Armee seit Ende April völlig kampfunfähig geworden. Die katastro¬ phale Ernährungslage hatte den Kriegsminister Gutschkow genötigt, sämtliche Militärpflichtigen, die über 40 Jahre alt und in den Ersatz¬ truppen eingeteilt waren, für landwirtschaftliche Arbeiten zu entlassen