200 Die Mai- und Junischlachten im Südwesten Die Erneuerung des italienischen Ansturms (18. und 19. Juni) Hiezu Skizze c der Beilage 10 Die italienische Führung sah sich durch den am 15. Juni errunge¬ nen Abwehrerfolg in ihrem Entschluß bestärkt, den Versuch vom 10. Juni zu erneuern, um die mit so großem Aufwand an Kräften und Kampf¬ mitteln auf der Hochfläche von Asiago angestrebten Ziele vielleicht doch noch zu erreichen. Wiederum sollte im ganzen Raum zwischen dem Grenzkamm und der Assaschlucht bei Asiago angegriffen werden; der Hauptstoß fiel wie am 10. Juni dem XX. Korps am Nordflügel der Angriffsstaffel zu. Die 52. ID., zu deren 20 Alpini- und 6 Infanterie¬ bataillonen noch ein Bersaglieriregiment kam, die also nunmehr über 29 Bataillone verfügte, hatte den Stoß entlang und südlich des Grenz¬ kammes zu führen. Die 29. ID. bekam wiederum den bisnun vergeblich berannten Raum um den Mt. Forno als Ziel. Die 52. ID. wurde in zwei Angriffssäulen angesetzt1). Von der rechten sollte sich eine Gruppe von vier Bataillonen, in westlicher Rich¬ tung vorstoßend, zunächst der Höhe -<¡>-2051 und des dahinter liegen¬ den Sattels der Porta Lepozze bemächtigen. Die Hauptkraft dieser Kolonne, in der Stärke von elf Bataillonen, hatte den von Nord und Ost umklammerten Mt. Ortigara zu nehmen, gegen den überdies noch von Südosten her fünf Bataillone der Südkolonne angesetzt wurden, während drei Bataillone den Gegner auf dem Mt. Campigoletti zu binden hatten. Der nördlichen Kolonne waren drei Gebirgsbatterien und drei Sappeurkompagnien, der südlichen vier selbständige Maschi¬ nengewehrkompagnien, drei Gebirgsbatterien und eine Sappeurkom- pagnie beigegeben. In der bis zum 10. Juni als erste Linie besetzten Stellung verblieben vier Bataillone und zwei Maschinengewehrkompag¬ nien; die Divisionsreserve zählte zwei Bataillone. Schließlich wurde der 52. ID. am 19. eine weitere Infanteriebrigade zur Verfügung gestellt, von der zwei Bataillone noch am gleichen Tage eingriffen. Dieser gegen den Nordflügel der 6. ID. zusammengeballten An- griffsmasse von 35 Bataillonen konnte das k. u.k. III. Korps entgegen¬ stellen: im Abschnitte Lepozze das Bataillon 1/14, im Abschnitte Ortigara die Bataillone III/14 und II/TJR. 4, im Abschnitte Mt. Campigoletti nach wie vor das FJB. 7. Hinter diesen vier Frontbataillonen standen !) Como Dagna Sabina, 173 ff.