Das Stärkeverhältnis im Kampfraum 193 Die schwierige Lage des Verteidigers wurde durch das Zahlenver¬ hältnis der beiderseitigen Kräfte noch verschärft. Die italienische 6. Ar¬ mee trat in dem Räume zwischen dem Grenzkamm und Asiago mit 112 Bataillonen in den Kampf, von denen allerdings vorerst nur ein Bruchteil eingesetzt wurde. Demgegenüber verfügte der Verteidiger in den Stellungen zwischen dem Grenzkamm und Asiago am 9. Juni abends über 21 Bataillone; an Reserven waren insgesamt 14Bataillone bereit¬ gestellt, 7y2 Bataillone befanden sich im Anmärsche, so daß zur Abwehr des Angriffes 42^2 Bataillone, etwas mehr als ein Drittel der Feindes¬ stärke, verfügbar waren. Ähnlich war es um die Verhältnisse der beiderseitigen Artillerie be¬ stellt. Die k. u. k. 11. Armee zählte bis zum 15. Juni in jenem Teile ihrer Front, dem die italienische 6. Armee gegenüberstand, 400 Geschütze, davon 246 leichte, 48 mittlere, 17 schwere, 65 Stellungsgeschütze und 24 Fliegerabwehrkanonen. Die vorerwähnten 1500 italienischen Feuer¬ schlünde (S. 186), bei denen wohl zahlreiche Minenwerferbatterien ein¬ gerechnet sind, bedeuteten auch hier eine dreifache Überlegenheit des Feindes. Der Kräftevergleich ergibt ein für den Verteidiger noch viel ungün¬ stigeres Bild, wenn man den eigentlichen Hauptkampfraum der Schlacht, den Abschnitt zwischen dem Nordabsturz des Grenzkammes und dem Mt. Campigoletti in Betracht zieht. In diesem Frontteil waren am 10. Juni früh drei Bataillone der 6. und der 18. ID. eingesetzt, dahinter drei Bataillone Reserve der 6. Division. Der gegen diesen Abschnitt an¬ greifenden italienischen 52. ID. standen zunächst 20 Bataillone zur Ver¬ fügung. Die Korpsreserve bestand beim k. u. k. III. Korps für dessen ganze Front aus drei Bataillonen, das italienische XX. Korps verfügte allein in dem oben erwähnten Frontteil über zwölf Bataillone der 10. Division. Die Or tig a raschlacht (9. bis 29. Juni 1917) Der italienische Angriff am 10. und 11. Juni Hiezu Skizze b der Beilage 10 Am 10. Juni, einem trüben und regnerischen Tage, setzte um 5h früh das italienische Geschütz- und Minenwerferfeuer schlagartig gegen die ganze Front des k. u. k. III. Korps, Gdl. Ritt. v. Krautwald, ein. Der VI 13