Die Vorboten des italienischen Ansturmes 191 Bataillonen der 11. Armee zuzuweisen, zumal für den äußersten Notfall der Zufluß von Teilen der einstweilen wegen Fleckfiebers in Kroatien kontumazierten 73. ID. in Aussicht gestellt worden war. In artilleristischer Hinsicht war das Möglichste geschehen, um den bedrohten Frontabschnitt durch Abgaben aus ruhigeren Bereichen der Heeresgruppe und durch Ausrüstung neuer Batterien zu stärken. Die Kampfpause in den zum Teil noch im Bergwinter steckenden übrigen Frontteilen Tirols erleichterte derartige Verschiebungen. Bis zum 9. Juni ergaben Beobachtung und Nachrichten ein ziemlich klares Bild über die Absichten des Feindes. Zahlreiche Überläufer berichteten fast übereinstimmend, daß der Angriff zwischen der Reichs¬ grenze und Asiago spätestens am 12. beginnen werde. Umfangreiche neugeschaffene Zeltlager, große Lagerfeuer, sehr lebhafter nächtlicher Kraftwagenverkehr hinter der feindlichen Front, das Auffahren und Ein- schießen zahlreicher neuer Batterien, die am 6. Juni einsetzende italie¬ nische Luftsperre, verbunden mit einem Fliegereinbruch nach Trient und Bozen, waren unverkennbare Anzeichen des Bevorstehenden, die durch die mitgelesenen Funksprüche ergänzt wurden. Die auf dem glei¬ chen Wege ermittelte Ausgabe des italienischen Angriffsbefehles an alle vier Korpskommandos der 6. Armee ließ den großangelegten Umfang des Unternehmens erkennen. Vor allem schienen aber die auf dem Nordteil der Hochfläche von Asiago stehenden Divisionen des k. u. k. III. Korps, die 6. ID. und die 22. SchD., überaus bedroht zu sein. Die Hoffnungen der Italiener, den Gegner überraschen zu können, waren zunichte geworden, weil sie für die Geheimhaltung ihrer Pläne zu wenig vorgesorgt hatten. Kampfraum und Kräftevergleich Die Hochfläche von Asiago steigt an ihrem Nordrande, dem so¬ genannten Grenzkamm — hier zog sich die Reichsgrenze hin — zu ihrer größten Höhe an. Ihr nördlicher Abfall stellt sich, vom Suganertal aus besehen, vielfach wie eine mehr als 1000 m hohe Felsmauer dar. Der im Mai 1916 von den öst.-ung. Angreifern gewonnene Ostteil des Kammes bis zum österreichischen Grenzzwickel der Barricata war bald darauf im Juni nach hartnäckigen Kämpfen wieder geräumt worden (Bd. IV, S. 667 ff.). Die Italiener hatten in der Folge die von ihnen be¬ setzte C. Maora zu einem mächtigen Bollwerk und Verbindungsknoten ihrer Front auf der Hochfläche mit jener im Suganertale ausgestaltet..