Der Angriffsplan der Italiener 187 bei den überaus sorgfältig getroffenen Angriffsvorbereitungen und der erhofften Überrumpelung des Gegners zu weitgehenden Erwartungen. Der Angriff sollte sich nach einem genau vorgezeichneten Plane vollziehen. Den Hauptstoß hatte das XX. Korps den Nordrand der Hochfläche von Asiago entlang zu führen; von seinen Kräften war die nunmehr aus 20 Alpinibataillonen bestehende 52. ID. zum Angriff gegen den Frontabschnitt Mt. Ortigara—Mt. Campigoletti bestimmt, die 29. ID. hatte beiderseits des Mt. Forno vorzustoßen. Vom südlich anschließen¬ den XXII. Korps sollten die 13. ID. die öst.-ung. Stellungen im Raum Mt. Zebio—Cra. Zebio, die 25. ID. aber gegen den Mt. Dorole angreifen. Waren die Breschen geschlagen, sollte sich das XX. Korps des ganzen Nordrandes der Hochfläche bis zur C. Portule bemächtigen, das XXII. Korps den Ostsaum der unteren V. Galmarara erreichen1). Für die Nährung des Stoßes war durch tiefgestaffelte Reserven vorgesorgt; denn hinter jedem dieser beiden Korps waren je zwei Divisionen der Reserven bereitgestellt. Die beiderseits anschließenden Verbände hatten die Hauptangriffs¬ gruppe durch begleitende Vorstöße und Täuschungsunternehmen zu unterstützen, und zwar das XVIII. Korps im Suganertale südlich der Brenta, das XXVI. Korps über die untere Assa hinweg. Maßnahmen der Heeresgruppe FM. Conrad Schon geraume Zeit, bevor das Eintreten der Schneeschmelze grö¬ ßere Kampfhandlungen in den Bergen ermöglichte, hatte sich das Hee¬ resgruppenkommando in Bozen mit der Wahrscheinlichkeit neuerlicher italienischer Angriffe gegen Tirol befaßt. Von den hiefür in Betracht kommenden Abschnitten der Südtiroler Front war es wohl vor allem der Nordteil der Hochfläche von Asiago, wo auf der Grundlage der schon im vergangenen Spätherbst wahrgenommenen feindlichen An¬ griffsvorbereitungen neue Anstürme zu gewärtigen waren (Bd. V, S. 699). Tatsächlich lieferten die der öst.-ung. Führung zur Verfügung stehen¬ den Nachrichtenquellen bereits seit Anfang April andauernd Hinweise darauf, daß die italienischen Vorbereitungsmaßnahmen in diesem Räume wieder in vollem Umfang aufgenommen worden waren. FM. Conrad hatte kurz nach Übernahme des Kommandos in Tirol der Überzeugung Ausdruck verliehen, daß die italienische Führung x) Ministero della guerra, Le Medaglie d'oro (Roma 1926), III (1917), 69/17.