Mißerfolg der Italiener bei Görz 149 nicht lange erfreuen. Das Wiener LstlBaon. IV/39 ging, ungeachtet der beträchtlichen Übermacht des eingedrungenen Feindes, unverzagt zum Gegenangriff über und gewann nicht nur die Stellungen zurück, sondern brachte auch noch 500 Gefangene ein. In der Mitte des Angriffsfeldes waren die Brennpunkte der Kämpfe die gleichen wie am Vortage. Die in diesem Räume hinzugekommene Brigade Cuneo vermochte dem bereits schwächer werdenden Schwung der anderen vier Brigaden keinen neuen Antrieb zu geben. Die uner¬ schütterliche Zähigkeit der öst.-ung. Truppen war nicht zu überwinden. Auch vor der 14. ID. scheiterten alle Angriffsversuche des Feindes. Als schließlich am Abend ein letzter Vorstoß beiderseits vom Rosental mi߬ lang, mußte das italienische VIII. Korpskommando seine Angriffe ein¬ stellen lassen. Der Nebenangriff der italienischen 3. Armee Die Armee des Herzogs von Aosta eröffnete am 12. Mai zur selben Stunde wie die Armee von Görz das Artilleriemassenfeuer, so daß das Armeekommando in Adelsberg den Eindruck gewann, die Schlacht ent¬ brenne an der ganzen Front von Tolmein hinab bis zum Meere. Dieser Eindruck hielt, da die Italiener ihr Zerstörungswerk fortsetzten, auch am 13. Mai unvermindert an. Die Schäden an den Befestigungen waren recht beträchtlich. Hingegen blieben die Verluste in mäßigen Grenzen, da die Besatzungen nunmehr in den Schutzbauten guten Unterstand fanden. Stunde um Stunde harrten die alarmbereiten Verteidiger auf das Zeichen zur Besetzung der Schützengräben, in die unablässig Gra¬ naten und Minen einschlugen. Der am meisten gefährdete Teil der Karstfront war der vorspringende Abschnitt zwischen Hudilog und der Trigonometerhöhe 208, der unter Kreuzfeuer genommen werden konnte. Übrigens stand dort der Feind auch sehr nahe und hatte gedeckte Sam¬ melräume hinter sich. Man nahm daher an, daß seine Hauptstoßrichtung etwa von Oppacchiasella auf Lukatic und Selo weisen werde. Als am 14. vormittags das feindliche Zerstörungsfeuer sich auf ein Höchstmaß steigerte, meldete das Abschnittskommando III, es sei der Auffassung, daß ein feindlicher Durchbruchsversuch den Fajtirücken entlang sowie zwischen Hudilog und der Höhe A 208 bevorstehe. Allein die italienische 3. Armee sollte nach den Weisungen ihrer Heeresleitung in der zweiten Phase der Schlacht bloß mit dem linken Flügel entschieden angreifen, um dem rechten Flügel der Armee Capello