Mißerfolg der Offensive des Orientheeres 127 griechische Grenze nach Süden vor und besetzten, ohne auf Widerstand zu stoßen, die Stadt Janina. Der serbische Aufstand im M or avagebiet Hiezu Übersichtskarte des südöstlichen Kriegsschauplatzes, Beilage 2 des I. Bandes Nach der Eroberung Serbiens durch die Verbündeten im Spät¬ herbst 1915 war die Befriedung des Landes, besonders die des gebir¬ gigen und bewaldeten Südteiles, nicht völlig durchgeführt worden. So kam es, daß sich namentlich in dem Südostserbien umfassenden bulga¬ rischen Verwaltungsgebiet, wo die Internierung der zurückgebliebenen wehrfähigen Männer unterlassen worden war, Banden bilden konnten. Als nach der Kriegserklärung Rumäniens die Besatzungstruppen ge¬ schwächt worden waren, nahm die Tätigkeit der Banden wesentlich zu. Sie erhielt einen besonderen Antrieb, als von Saloniki aus ein Auf¬ stand vorbereitet wurde, der mit der Frühjahrsoffensive des Orient¬ heeres zugleich losbrechen sollte. Da die Bulgaren zu Anfang 1917 die Assentierung der kriegsdiensttauglichen Serben ausschrieben, er¬ hoben sich die serbischen Freischaren schon Ende Februar. Etwa 1000 Aufständische überfielen und vernichteten in Kursumlje eine bulgarische Kompagnie, schlugen Entsatztruppen bei Prokuplje zurück und drangen gegen Nis vor. Nun wandten sich die Bulgaren an das k. u. k. Militär-Generalgouvernement in Belgrad um Hilfe1). Der Generalgouverneur, Gdl. Freih. v. Rhemen, bot alle ihm zur Verfügung stehenden Streitkräfte zur Niederwerfung des an seiner Be¬ reichsgrenze entflammten Aufstandes auf. Es waren dies drei Marsch¬ kompagnien der nach Serbien verlegten Ersatzbataillone, ferner zwölf Streifkompagnien, ein Gendarmeriebataillon, eine Batterie und ein aus Eisenbahnsicherungen gebildetes Landsturmbataillon. Da dies nicht aus¬ reichend schien, lenkte das AOK. von der Isonzofront noch das IR. 102 (zwei Bataillone) und eine Gebirgsbatterie, aus Bosnien das Grenzjägerbataillo,n III, ein Feldgendarmerie- und ein Etappenba.taillon nach Serbien. Alle diese Kräfte (5100 Gewehre, 40 Maschinengewehre und 12 Geschütze) wurden unter Befehl des beim Militär-Generalgou¬ vernement eingeteilten Obstlt. v. Jármy gestellt. 1) Kerchnawe, Bandenkrieg und Bandenbekämpfung im serbischen Okku¬ pationsgebiete (Mil.-wiss. Mitt., Wien, Jhrg. 1929, 20 ff., 185 ff.).