122 Winter und Frühjahrsanfang 1917 griffe konnten fast ohne weitere Raumeinbuße abgeschlagen werden. Die Franzosen hatten eine ganz gewaltige Heeresmacht aufgeboten. Die 6. und die 5. Armee in vorderer Linie, die 10. Armee und zwei Ka¬ valleriekorps dahinter zur Ausbeutung des von Nivelle als sicher er¬ warteten Durchbruches und überdies die 1. Armee als Heeresreserve standen an der Aisne bereit, um zwischen Soissons und Reims die deutsche Front zu durchstoßen. Von den Deutschen, die aus dem zurückgenommenen Frontbogen die ausgesparte 1. Armee vor Reims zwischen der 7. und der 3. Armee eingesetzt hatten, waren in klarer Erkenntnis der hier drohenden Gefahr alle Maßnahmen zur Abwehr getroffen worden. Nach zehntägiger artilleristischer Feuervorbereitung schritten die Franzosen am 16. April zum Sturm. Doch schon am Abend des zweiten Schlachttages war das Schicksal des Durchbruchsangriffes entschieden: er war mißlungen. Nun mußte sich Nivelle, der versprochen hatte, es nicht mehr wie an der Somme zu einer kräftezehrenden Dauerschlacht kommen zu lassen, doch zur Führung von Teilangriffen entschließen. Sie setzten Ende April ein und wurden im Mai mehrfach erneuert; doch nirgends war ihnen ein entscheidender Erfolg beschert. Die Schlacht war für die Franzosen endgültig verloren1). Dieser Mißerfolg, der die Franzosen im April und im Mai 61.000 Tote gekostet hatte, erschütterte die Stellung Nivelles. Am 15. Mai wurde er durch den erst jüngst zum Chef des Generalstabes ernannten Gen.Pétain ersetzt, dessen Generalstabschef Gen. Foch wurde2). Pétain trat ein schweres Erbe an; das innere Gefüge des französischen Heeres begann sich bedenklich zu lockern. Der Balkanbis Ende Mai 1917 Hiezu Beilage 5 Der Winter in Albanien In Albanien stand nach wie vor das vom Gdl. Trollmann befeh¬ ligte XIX. Korps. Dessen 47. ID., GM. Ritt. v. Weiss-Tihanyi, hielt mit der 14. GbBrig. die Vojusafront und sicherte mit Teilen weiter im Osten den Raum beiderseits des Osum. Noch weiter östlich sperrten 1) Kühl, Weltkrieg, II, 83 ff. 2) Pal at, 379.